Seit letzter Woche sorgt die Meldung über einen Lieferengpass bei Paracetamol-Saft für Kopfzerbrechen in der Apotheke, denn gleich mehrere Hersteller fallen aus. Der Grund: Eine kurzfristig extrem gestiegene Nachfrage. Nun heißt es aufatmen. Zumindest ben-u-ron Saft ist wieder lieferbar.
„Aufgrund hoher Nachfrage sind wir derzeit mit dem ben-u-ron Saft leider lieferunfähig. Dies gilt für Großhandels-Bestellungen, aber auch für Direktbestellungen“, gab Bene Arzneimittel zu Beginn der letzten Woche bekannt. Schon in dieser Woche sollte der Engpass jedoch überstanden sein. „Wir arbeiten unter Hochdruck an der Beseitigung der Situation und beabsichtigen, den Saft bis spätestens Ende nächster Woche wieder liefern zu können.“ Andere Darreichungsformen sind nicht betroffen – „alle anderen ben-u-ron Arzneimittel sind vollumfänglich lieferbar.“
Die gute Nachricht: Das Comeback ging schneller als gedacht. „der ben-u-ron-Saft ist ab heute wieder lieferbar“, erklärte eine Sprecherin gestern.
ben-u-ron Saft wieder lieferbar, keine Entspannung bei Ratiopharm
Dagegen ist bei Paracetamol-ratiopharm Lösung wohl noch keine Entspannung in Sicht und der Engpass dürfte noch länger anhalten. Der Hersteller hatte Anfang des Monats alle Ware, die noch im Lager war, an den Großhandel ausgeliefert, wie eine Sprecherin mitteilt. „Hintergrund für den vorübergehenden Lieferausfall ist eine kurzfristig extrem gestiegene Nachfrage“, so die Begründung. „Unsere eigene Pharmaproduktion kann diesen nicht einkalkulierten Bedarf so kurzfristig nicht decken.“
Wann wird der Saft wieder vollumfänglich lieferbar sein? „Aktuell gehen wir davon aus, dass Paracetamol-ratiopharm Lösung im Mai wieder vollumfänglich lieferbar ist“, so die Sprecherin. Zudem könne ein Lieferausfall weiterer Darreichungsformen nicht ausgeschlossen werden. „Aufgrund des sehr hohen Bedarfs in Q4/2021 gibt es aktuell kurzfristige Lieferengpässe bei den Paracetamol-ratiopharm 250 mg Zäpfchen sowie bei den Paracetamol-ratiopharm Brausetabletten. Wir arbeiten aber mit Hochdruck daran, sodass keine langfristigen Lieferausfälle zu erwarten sind.“
Paracetamol kommt zur Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber zum Einsatz. Der Wirkstoff besitzt analgetische und antipyretische Eigenschaften. Paracetamol wird in Abhängigkeit von Alter und Gewicht dosiert. Die empfohlene Dosis liegt bei 10 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis und kann im Abstand von sechs Stunden eingenommen werden. Pro Tag sollten nicht mehr als 60 mg Paracetamol pro kg Körpergewicht verabreicht werden. Ab einem Gewicht von 50 kg können 1.000 mg Paracetamol als Einzeldosis eingenommen werden. Vorsicht ist bei Patient:innen mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen geboten. Das Acetamid wird in der Leber metabolisiert.
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