Buprenorphin sublingual: FDA warnt vor Karies und Zahnverlust
Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) warnt vor Zahnproblemen wie Karies oder Zahnverlust unter der Anwendung von Buprenorphin-haltigen Sublingualtabletten. Dennoch überwiege der Nutzen die Risiken – Patient:innen sollen die Behandlung nicht beenden, aber risikominimierende Maßnahmen ergreifen.
Buprenorphin gehört zu den Opioden und kommt in der Schmerzbehandlung sowie zur Opioid-Substitutionstherapie zum Einsatz. Der partielle Opioidagonist besitzt im Vergleich zu Morphin eine etwa 30mal stärkere Wirkung gegen Schmerzen, wobei das Suchtpotential geringer ist. Buprenorphin bindet an zwei Endorphinrezeptoren – μ-Rezeptoren und κ-Rezeptoren. Außerdem blockiert der Wirkstoff spannungsabhängige Natriumkanäle. Die Wirkung im Rahmen der Substitutionstherapie ist auf die langsame reversible Bindung an
die μ-Rezeptoren zurückzuführen.
Die Sublingualtabletten werden bis zur Auflösung unter der Zunge gehalten. Der Vorgang dauert in der Regel fünf bis zehn Minuten. Die Mundschleimhaut kann vor der Anwendung befeuchtet werden, um die Auflösung der Sublingualtablette zu erleichtern.
Buprenorphin sublingual: Zahnverlust und Karies
Jetzt warnt die FDA vor Zahnproblemen, über die im Zusammenhang mit der Anwendung von Buprenorphin-haltigen Sublingualtabletten berichtet wurde. „Die Zahnprobleme, einschließlich Karies, Mundinfektionen und Zahnverlust, können schwerwiegend sein und wurden sogar bei Patient:innen ohne Zahnprobleme in der Vorgeschichte berichtet.“ Trotz der Risiken ist Buprenorphin eine wichtige Behandlungsoption zur Schmerzbehandlung sowie zur Opioid-Substitutionstherapie und die Vorteile überwiegen eindeutig die Risiken.
Die Expert:innen der FDA fordern eine Anpassung der Fach- und Gebrauchsinformation von Buprenorphin-haltigen Sublingualtabletten. So soll ein Warnhinweis zum Risiko von Zahnproblemen ergänzt werden. Außerdem sollen Maßnahmen zur Erhaltung oder Verbesserung der Mundgesundheit während der Behandlung veranlasst werden. Verschreibende Ärzt:innen sollten Patient:innen an Zahnärzt:innen überweisen und ermutigen, sich während der Therapie regelmäßig untersuchen zu lassen.
Patient:innen, die mit Buprenorphin-haltigen Sublingualtabletten behandelt werden, sollten zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um das Risiko schwerwiegender Zahnprobleme zu verringern. Dazu gehört das Trinken von Wasser, nachdem sich die Tablette vollständig aufgelöst hat – der Schluck Wasser sollte vorsichtig um Zähne und Zahnfleisch gespült und dann geschluckt werden. Außerdem sollten die Patient:innen nach der Einnahme mindestens eine Stunde warten, bevor sie ihre Zähne putzen. So sollen Zahnschäden vermieden werden und die Mundflora die Möglichkeit haben, zum natürlichen Zustand zurückzukehren.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Ibuprofen: Verringertes Krebsrisiko durch Schmerzmittel?
Schmerzmittel mit Ibuprofen gehören zu den Schnelldrehern in der Apotheke und sollen Betroffenen schnelle Linderung verschaffen. Doch dem Wirkstoff werden …
Curcumin statt Diclofenac: Phytos bei Rheuma effektiver?
Rheumatische Erkrankungen können die Lebensqualität von Betroffenen stark einschränken. Um Patient:innen Linderung zu verschaffen – beispielsweise beim Auftreten von Schüben …
Herpes ade: Pritelivir als neue Behandlungsoption?
Herpes ist lästig und schmerzhaft. Verschiedene Wirkstoffe sollen Betroffenen bei einem Ausbruch Linderung verschaffen. Bald könnte eine weitere Behandlungsoption ins …












