In England ist eine weitere Mutation des Coronavirus aufgetreten. Die neue Variante soll um bis zu 70 Prozent leichter übertragbar sein als die bisherige Version von SARS-CoV-2. Dass die neue Mutation des Virus zu schweren Krankheitsverläufen führt, ist bislang nicht bekannt.
Der zweite harte Lockdown soll die Ausbreitung der Pandemie eindämmen. Trotz aller Maßnahmen könnte es auch hierzulande weiter steigende Infektionszahlen geben. Ursache ist die in Großbritannien neu aufgetretene Mutation, die zu einem weiteren Shutdown in London und Gebieten Südenglands führte. Die Mutation VUI2020/12/01 „könnte jedoch auch in Deutschland zu einer schnelleren Verbreitung des Virus führen und die Pandemie damit beschleunigen“, schreibt die Bundesregierung.
Ab dem heutigen Tag sind Flüge aus dem Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland nach Deutschland untersagt. Dazu hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur eine Allgemeinverfügung veröffentlicht. Das Verbot gilt zunächst bis zum 31. Dezember 2020 – ausgenommen sind reine Post-, Fracht oder Leerflüge sowie Flüge mit medizinischem Personal im Interesse der öffentlichen Gesundheit. Ziel der Maßnahme ist es, die potentielle Beschleunigung der Pandemie zu verhindern. Aufgrund der Mutation am Spike-Protein soll die Virus-Variante um bis zu 70 Prozent ansteckender sein.
Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité geht gegenüber Deutschlandfunk davon aus, dass die Mutation auch in Deutschland angekommen sei – auch wenn sie noch nicht nachgewiesen wurde. „Dieses Virus ist ja jetzt gar nicht so neu. Davon darf man sich jetzt wirklich nicht irgendwie aus der Ruhe bringen lassen.“ Die Virus-Variante komme seit Ende September in England vor und sei im Oktober noch überhaupt nicht im Fokus gewesen. „Wir wissen jetzt: Es ist schon in Italien, in Holland, in Belgien, in Dänemark – sogar in Australien. Warum sollte es nicht in Deutschland sein?“ Drosten erwarte zudem nicht, dass die neue Virus-Version Impfungen weniger effektiv mache – dies sei noch nicht eindeutig geklärt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht mit Großbritannien in engem Kontakt. „Wir werden die Mitgliedstaaten und die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten, sobald wir mehr über die Merkmale dieser Virusvariante und deren Auswirkungen erfahren“, twitterte die WHO.
Eine weitere Mutation wurde in Südafrika entdeckt. Die 501.V2 genannte Variante könnte in der Regenbogennation für die rasche Ausbreitung der zweiten Corona-Welle verantwortlich sein.
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