„Bin gleich zurück!“: So setzt du Grenzen bei der Erreichbarkeit in der Apotheke
Da willst du gerade beim Bäcker um die Ecke in dein Brötchen beißen oder nach Feierabend mit dem Kochen anfangen und plötzlich klingelt das Telefon – ein „Notfall“ in der Apotheke. Je öfter so etwas vorkommt, desto schwerer wird es natürlich, abzuschalten. Doch wie kannst du Grenzen bei der Erreichbarkeit setzen?
Viele Arbeitnehmer*innen haben durch die Corona-Pandemie ihren Job im Büro gegen das Homeoffice getauscht. Doch neben mehr Flexibilität und einem wegfallenden Arbeitsweg birgt das auch Nachteile. Denn die Grenzen zwischen Pause, Feierabend und Arbeitszeit verschwimmen oft und man ist gefühlt ständig erreichbar. Deine Arbeit in der Apotheke lässt sich natürlich nicht so einfach nach Hause verlegen. Immerhin musst du vor Ort Kunden beraten, in der Rezeptur stehen und Co.. Zum Glück gibt es dadurch jedoch eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben und obendrauf auch noch relativ feste Pausenzeiten, oder? Leider nicht immer, wenn beispielsweise der Chef nach Dienstschluss oder eine Kollegin während der Pause plötzlich anruft. Wir verraten dir, wie du es trotzdem schaffst, abzuschalten und Grenzen in Sachen Erreichbarkeit zu setzen.
Grenzen bei der Erreichbarkeit: Mit den Kolleg*innen an einem Strang ziehen
Der Teamzusammenhalt wird in der Apotheke meist großgeschrieben. Man ist füreinander da, unterstützt sich und springt auch mal für die Kolleg*in ein oder tauscht den Dienst. Dennoch ist es wichtig, zwischendurch zur Ruhe zu kommen und mal nicht an die Arbeit zu denken. Doch damit dies in der Pause oder zum Feierabend auch möglich ist, braucht es Grenzen bei der Erreichbarkeit. Diese sollten nicht nur von allen Kolleg*innen gesetzt, sondern auch eingehalten werden.
Wichtig ist, dass ihr am besten gemeinsam klare Regeln dafür vereinbart. Denn verlässt du in der Mittagspause die Offizin, um etwas zu erledigen oder einfach etwas essen zu gehen, solltest du nicht ständig auf dein Handy schauen müssen oder auf Abruf stehen. Zum Beispiel könnt ihr um die Mittagszeit eine bestimmte Zeitspanne festlegen, in der ihr alle – natürlich abwechselnd – in die Pause geht und eben nicht erreichbar seid. Gleiches gilt für den Feierabend: Ab einer bestimmten Uhrzeit könnt ihr ein „Anrufverbot“ vereinbaren, das von allen, inklusive dem Chef, respektiert wird.
Klare Signale setzen – und einhalten
Damit jeder im Team weiß, dass du jetzt erst einmal abschalten möchtest und nicht erreichbar bist, helfen klare Botschaften wie „Ich bin jetzt mal weg und in einer (halben) Stunde wieder da“ oder „Ich mache jetzt Feierabend, wir sehen uns morgen“. Legt außerdem im Team fest, dass ein Anruf in diesem Fall nur erfolgt, wenn es sich wirklich um einen Notfall handelt, beispielsweise weil sich jemand plötzlich krankgemeldet hat und der Kollege Unterstützung benötigt. Ein Stammkunde, der gerne von dir bedient werden möchte, ist wiederum kein Notfall. Für Notfälle solltet ihr am besten ebenfalls eine klare Regel haben, zum Beispiel: Neben einem Anruf können die Kolleg*innen außerdem eine kurze Nachricht mit der Bitte um Rückruf oder ähnliches schicken. So weißt du direkt, dass es sich um etwas Wichtiges handelt.
Zu guter Letzt kommt es natürlich auf dich selbst an beziehungsweise darauf, dass du dich auch selbst an deine Grenzen bei der Erreichbarkeit hältst. Denn abschalten ist teilweise schwieriger als gedacht. Versuche also, in der Pause nicht ständig auf dein Handy zu schauen oder dir Gedanken darüber zu machen, ob in der Apotheke auch alles glatt läuft. Kommt zwischendurch doch einmal ein Anruf, lass das Handy erst einmal klingeln und warte ab, ob es noch eine „Notfall-Nachricht“ oder ähnliches gibt.
Übrigens: Auch im Urlaub musst du für die Apotheke beziehungsweise deinen Chef nicht erreichbar sein. Das Telefon darf ausgeschaltet werden und E-Mails müssen nicht gecheckt und beantwortet werden. Vereinbarungen im Arbeitsvertrag, die eine ständige Erreichbarkeit vorschreiben, sind nicht rechtens. Grundlage ist hier ein Urteil des Bundesgerichtshofs. Wer im Urlaub nicht erreichbar ist, riskiert keine Kündigung.
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