Betamethasonvalerat – Clotrimazol – Basiscreme: Besser mit Natriumedetat
Glucocorticoid plus Antimykotikum gehört zu den Klassikern unter den Individualrezepturen. Doch nicht immer ist eine Kombination verschiedener Wirkstoffe möglich. Stichwort: pH-Wert. Ein Beispiel ist die Kombi Betamethasonvalerat mit Clotrimazol in Basiscreme DAC.
Im Rahmen der Plausibilitätsprüfung können verschiedene Inkompatibilitäten auffallen. Sollen Clotrimazol und Betamethasonvalerat in Basiscreme DAC verarbeitet werden, läuten die Alarmglocken. Denn Clotrimazol ist eine schwache Base und das Glucocorticoid hat sein Wirkoptimum im sauren Bereich.
Clotrimazol ist ein Azol-Antimykotikum und unterliegt der pH-abhängigen Hydrolyse. Bei pH-Werten unter 5 ist Clotrimazol hydrolyseempfindlich, wobei eine Erhöhung der Temperatur die Hydrolyse beschleunigen kann. Das pH-Stabilitäts-Optimum für Clotrimazol liegt bei pH 7 bis 8, der rezeptierbare Bereich bei pH 3,5 bis 10. Wird Clotrimazol in Basiscreme DAC verarbeitet, wird ein pH-Wert von 6 erreicht.
Betamethasonvalerat mag es hingegen sauer. Das pH-Optimum liegt bei 3,5, wobei der rezeptierbare Bereich zwischen pH 2 bis 5 liegt.
Das Zwischenfazit: Bei der Kombination von Clotrimazol mit Betamethasonvalerat besteht in wasserhaltigen Zubereitungen ein Problem bezüglich der Stabilität des Glucocorticoids.
Die Lösung ist ein Kompromiss in puncto pH-Wert, und zwar zwischen 5 und 6. Dazu kommt Natriumedetat zum Einsatz und eine pH-Einstellung zugunsten der Stabilität von Betamethasonvalerat ist möglich. Dank der zusätzlichen Pufferung empfiehlt es sich, die Haltbarkeit der Kombination in Basiscreme DAC auf maximal vier Wochen zu begrenzen. Ohne Pufferung zersetzt sich das Kortison, nähere Untersuchungen hierzu fehlen.
Eine Alternative kann auch der Austausch von Betamethasonvalerat durch das basenstabilere Betamethasondipropionat sein. Der rezeptierbare Bereich liegt zwischen pH 4 und 8, wobei das Stabilitätsoptimum bei pH 4 liegt. Daher kann das lipophile Betamethasondipropionat eine Alternative sein, wenn andere Wirkstoffe in Kombination in einer Rezeptur enthalten sein sollen. Allerdings ist ein Austausch nur in Rücksprache mit der verschreibenden Person gestattet.
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