Bayotensin akut: Vertrieb wird eingestellt
Bayer stellt den Vertrieb von Bayotensin akut (Nitrendipin) ein. Ursache sind produktionstechnische Gründe. Die letzten Phiolen sollen demächst ausgeliefert werden.
Bayotensin akut wird zur Behandlung der hypertensiven Krise eingesetzt. Im Notfall muss es schnell gehen. Steigt der Blutdruck auf >180/120 mmHg, wird der Inhalt einer Phiole in den Mund gedrückt und sofort geschluckt. Doch Bayer stellt den Vertrieb von Bayotensin akut ein. Warum? Ursache sind produktionstechnische Gründe, konkret soll es um die Phiolen selbst gehen. „Die letzten Chargen werden bedarfsgerecht bis voraussichtlich Jahresmitte 2021 ausgeliefert.“
Nitrendipin ist ein Calciumantagonist. Das Antihypertonikum hemmt den transmembranären Calciumioneneinstrom in die Zellen der glatten Gefäßmuskulatur. Das hat laut Fachinfo gleich mehrere Wirkungen: den Schutz vor einem gesteigerten Calciumioneneinstrom in die Zelle, die Hemmung der myogenen, calciumabhängigen Gefäßmuskelkontraktion, die Herabsetzung des peripheren Gefäßwiderstandes, die Senkung des pathologisch erhöhten arteriellen Blutdrucks sowie einen leichten natriuretischen Effekt, vor allem zu Behandlungsbeginn.
Bayotensin akut-Vertrieb eingestellt: Was sind die Alternativen?
Geeignete Alternativen sind Nifedipin Weichkapseln oder Nifedipin. Im Vergleich zu Nitrendipin flutet Nifedipin langsamer an, wirkt aber länger. Außerdem kann auf Clonidin-Ampullen ausgewichen werden. Off-Label können Zerbeißkapseln oder Sprays mit Nitroglycerin zum Einsatz kommen.
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