Übergewicht gehört zu den Merkmalen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können. Doch auch unabhängig vom Body-Mass-Index (BMI) gibt es offenbar einen weiteren Risikofaktor: den Taillenumfang. So kann zu viel Bauchspeck als „Fruchtbarkeitskiller“ wirken.
Weltweit ist etwa jedes zehnte Paar von Unfruchtbarkeit betroffen. Die Ursachen dafür können vielfältig sein, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Eine davon ist das Körpergewicht. Doch dies allein – meist gemessen am BMI – genügt nicht als Indikator, kritisieren Forschende. Stattdessen sollte der Taillenumfang berücksichtigt werden. Denn dieser steht bei Frauen im gebärfähigen Alter mit einem erhöhten Infertilitätsrisiko in Zusammenhang. So erweist sich zu viel Bauchspeck als „Fruchtbarkeitskiller“.
Bauchspeck als „Fruchtbarkeitskiller“: Körperliche Aktivität kann gegensteuern
Untersucht wurden mehr als 3.200 Frauen in den USA zwischen 18 und 45 Jahren, von denen rund 11 Prozent nach eigenen Angaben unfruchtbar waren. Die Teilnehmerinnen wurden dabei nach ihrem Bauchumfang in Gruppen eingeteilt. Dabei zeigte sich, dass das Risiko einer Unfruchtbarkeit bei denjenigen mit dem größten Taillenumfang – mehr als 109,3 cm – fast dreimal höher war als bei Frauen mit weniger als 77,8 cm Umfang. Genau stieg die Gefahr einer Infertilität im Schnitt um 3 Prozent mit jedem Zentimeter, und zwar unabhängig davon, wie sich der BMI entwickelte. Selbst bei Frauen, die anhand ihres BMI Normalgewicht aufwiesen, aber einen großen Taillenumfang hatten, war die Infertilitätsrate demnach höher als bei denjenigen mit geringem Umfang. Auch das Alter, Begleiterkrankungen wie Diabetes und andere Risikofaktoren wie Alkohol- und Tabakkonsum spielten keine entscheidende Rolle. Dagegen konnte eine zumindest moderate körperliche Aktivität dazu beitragen, das Risiko einzudämmen.
„Frauen, die versuchen schwanger zu werden, können ihre Chancen erhöhen, wenn sie auf ihren Taillenumfang achten“, so das Fazit der Forschenden. Warum genau Bauchspeck zum „Fruchtbarkeitskiller“ werden kann, konnte noch nicht eindeutig belegt werden. Allerdings ist der Taillenumgang generell ein wichtiger Richtwert für Adipositas und steht in engem Zusammenhang mit der Fettmasse, wohingegen letztere ebenso wie die Körperfettverteilung durch den BMI nicht gemessen werden, heißt es in der Studie.
Zur Erinnerung: Der BMI berechnet sich aus dem Quotienten aus Körpergewicht sowie Körpergröße zum Quadrat (kg/m2) und dient als Grundlage zur Abschätzung des Körperfettanteils. Bei einem BMI von < 18,5 kg/m2 ist von Untergewicht die Rede, wohingegen ein Wert zwischen 18,5 und 24,9 kg/m2 für Normalgewicht steht. Ein BMI von 25 bis 29,9 kg/m2 gilt als Übergewicht. Ab einem Wert von 30 kg/m2 wird von Adipositas gesprochen, die nochmals in drei Schweregrade unterteilt wird.
Mehr aus dieser Kategorie
Schwanger dank Erkältungsmittel?
Auf TikTok kursiert mit der „Mucinex-Methode“ ein Trend, bei dem bestimmte Erkältungsmittel Frauen zur Schwangerschaft verhelfen sollen. Expert:innen warnen jedoch …
Warnung vor Cannabinoiden in Lebensmitteln
Seit rund einem halben Jahr greift hierzulande die Teil-Legalisierung von Cannabis. „Kiffen“ ist somit unter gewissen Voraussetzungen erlaubt. Doch auch …
Hochdosierte Vitaminspritzen „to go“: Warnung vor Drip Bars
Seit einiger Zeit gibt es in den USA den Trend zu sogenannten Drip Bars. Nun fasst dieser auch hierzulande immer …