AVWL zu Impfzertifikaten: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Seit rund einer Woche können Apotheken neben digitalen Impf- und Genesenennachweisen auch Zertifikate für Auffrischimpfungen ausstellen. Doch all die Mühe der Kolleg:innen nützt nicht viel, wenn die Nachweise dann nicht kontrolliert werden, meint der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) und fordert eine stärkere Kontrolle von Impfzertifikaten.
Mitte Juni fiel der Startschuss für das nachträgliche Ausstellen von Impfnachweisen in den Apotheken – und mit ihm kam der große Ansturm. Innerhalb weniger Wochen haben die Kolleg:innen Millionen Zertifikate ausgestellt. Inzwischen gibt es auch digitale Impfnachweise für Genesene und für Personen, die bereits eine Booster-Impfung erhalten haben. Die Zertifikate können in die Corona-Warn-App oder die CovPass-App geladen und dort als QR-Code vorgezeigt sowie mittels CovPassCheck-App gescannt werden.
Dies soll neben Erleichterungen beim Reisen auch für einen sicheren Besuch von Veranstaltungen oder Restaurants sorgen. Außerdem wird vielerorts bereits über die Einführung der „2G-Regel“ – also Zugang nur für Geimpfte und Genesene – diskutiert. Ohne die Nachweise geht also praktisch nichts mehr. „Allerdings müssen die Zertifikate beim Zutritt zu Veranstaltungen und Einrichtungen auch gecheckt werden“, mahnt Tilo Schneider-Bernschein, Vorsitzender der Bezirksgruppe Münster im AVWL. Demnach ist die Kontrolle der Impfzertifikate das A und O.
Schneider-Bernschein zufolge würden die Apotheken ihr Bestes geben, um vor dem Ausstellen die vorgelegten Unterlagen wie Identitätsnachweis und Impfdokumentation gewissenhaft auf ihre Richtigkeit zu prüfen. „Es hilft jedoch nichts, wenn das Zertifikat zwar echt ist, aber nicht zum Nutzer gehört.“ Um bei Veranstaltungen und Co. Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten, sei eine entsprechende Kontrolle der Impfzertifikate daher unverzichtbar – egal ob diese in Papierform oder digital vorgelegt werden. Dafür genüge jedoch nicht nur ein einfacher Blick auf den QR-Code. „Die Zertifikate müssten per CovPassCheck-App gescannt und dann die angezeigten Personalien mit dem Ausweisdokument abgeglichen werden“, heißt es vom AVWL weiter.
Der Verband geht sogar noch weiter: Er fordert alle Teilnehmenden auf, beim Besuch von Veranstaltungen zu ihrem eigenen Schutz selbst auf die ordnungsgemäße Kontrolle der Impfzertifikate zu achten.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Infectopharm übernimmt Otowaxol-Vertrieb
Infectopharm hat zum neuen Jahr den Vertrieb von Otowaxol Ohrentropfen übernommen. Zuvor gehörte das Medizinprodukt zum Portfolio von Viatris. Otowaxol erweitert …
Mometason: Nasic kommt als Heuschnupfenspray
Im Herbst 2016 wurde das Glucocorticoid Mometason zur Behandlung der allergischen Rhinitis aus der Rezeptpflicht entlassen. Hexal, Galen und Ratiopharm …
Wegen Engpass: Vancomycin aus Österreich
Verschiedene Antibiotika sind von Lieferengpässen betroffen – ein Beispiel ist Vancomycin. Aufgrund einer Ausnahmegenehmigung darf Vancomycin CP 500 mg daher …