AvP: BaFin-Beauftragter bittet Apotheken um Geduld
Kommunikation aufgenommen: In einem Schreiben bittet Ralf R. Bauer, der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingesetzte Geschäftsleiter der AvP die Apotheken um Geduld.
Ungewissheit, Hoffnung, Erschütterung und Existenzangst – in der vergangenen Woche haben die Apotheken eine Achterbahn der Gefühle durchgemacht. Herrschte erst Ungewissheit, weil die Zahlung von AvP an die Apotheken ausblieb, schürte das Rechenzentrum die Hoffnung, dass sich die Zahlung nur verzögere. Seit dieser Woche steht allerdings fest – AvP ist pleite und ein Insolvenzantrag wurde gestellt. In diesem Zuge hat das Amtsgericht Düsseldorf Dr. Jan-Philipp Hoos zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die BaFin habe Bauer bereits am Montag mit den erforderlichen Befugnissen als Geschäftsleiter ausgestattet. Wer im Schreiben auf gute Nachrichten hofft, wird enttäuscht.
„Der Gang zum Amtsgericht ist kein einfacher, ließ sich aber in Anbetracht der aufgelaufenen operativen und finanziellen Schwierigkeiten nicht vermeiden“, schreibt Bauer an die Apotheken. „Gemeinsam mit Herrn Dr. Hoos prüfe ich intensiv, ob eine Fortführung des Unternehmens im Ganzen oder in Teilen unter Berücksichtigung der insolvenzrechtlichen Rahmenbedingungen möglich ist.“
An die Apotheken hat Bauer eine Bitte: „Wir bitten Sie daher noch um etwas Geduld und dies in völliger Klarheit, dass die AvP Deutschland GmbH diese bereits in den vergangenen Wochen erheblich strapaziert hat. Viele von Ihnen halten der AvP Deutschland GmbH seit langen Jahren als Kunden die Treue. Seien Sie versichert, dass wir alles dafür tun werden, um die Interessen der Gläubiger im Rahmen des Insolvenzverfahrens bestmöglich zu wahren. Sobald wir Neuigkeiten haben, werden wir unverzüglich auf Sie zukommen.“
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