Die AMK hat die Äquivalenzdosistabellen zum Austausch ausgewählter Wirkstoffklassen erneut erweitert. Neu aufgeführt sind Antikonvulsiva – in der Indikation Epilepsie bei Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen.
Die Tabellen können den Austausch auf ein pharmakologisch-therapeutisch-vergleichbares Arzneimittel erleichtern. „Grundsätzlich sollte ein ambulanter Austausch der Darreichungsform mit Vorsicht und unter Beachtung des patientenindividuellen Anfallsrisikos erfolgen! Der Austausch von Arzneistoffen innerhalb der Tabelle wird nicht empfohlen!“, gibt die AMK zu bedenken.
AMK-Tabelle: Austausch von Antikonvulsiva
Die Tabellen für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche listen die Wirkstoffe Brivaracetam als Filmtablette und Lösung zum Einnehmen, Carbamazepin als Tablette, Retard-Tablette und Suspension zum Einnehmen, Clonazepam als Tablette und Tropfen, Exlicarbazepin als Tablette und Suspension zum Einnehmen, Ethosuximid als Lösung zum Einnehmen, Weich- und Hartkapsel sowie Tropfen, Felbamat als Tablette und Suspension zum Einnehmen, Gabapentin als Filmtablette, Hartkapsel und Lösung zum Einnehmen, Kaliumbromid, Lacosamid als Filmtablette und Lösung zum Einnehmen, Lamotrigin als Tablette und Tablette zur Herstellung einer Suspension, Levetiracetam als Filmtablette, Granulat und Lösung zum Einnehmen, Mesuximid, Oxcarbazepin als Film- und Retardtablette sowie Suspension zum Einnehmen, Perampanel als Filmtablette und Suspension zum Einnehmen, Phenobarbital, Phenytoin, Pregabalin als Tablette, Hartkapsel und Lösung zum Einnehmen, Primidon als Tablette und Suspension zum Einnehmen, Rufinamid als Tablette und Suspension zum Einnehmen, Topiramat als Filmtablette und Hartkapsel, Valproinsäure/Natriumvalproat als Beutel mit Minitabletten, Retardkapseln, magensaftresistenten Kapseln und (Film) Tabletten, Lösung zum Einnehmen und Tropfen sowie Vigabatrin als Filmtablette und Granulat und Zonisamid als Hartkapsel und Suspension zum Einnehmen.
Die Tabellen für Kinder und Jugendliche enthalten außerdem die Antikonvulsiva Stiripentol und Sultiam.
Angegeben sind die verfügbaren Wirkstärken sowie Tagesdosen als Initial-, Erhaltungs- und Tageshöchstdosis. Zusätzlich gibt die AMK besondere Hinweise zur Darreichungsform.
Außerdem gibt die AMK Hinweise zum Austausch mit flüssigen Darreichungsformen:
- Dosierung und Applikation erfolgt in der Regel mit einer enthaltenen Dosierspritze (5 bis 20 ml), Messbechern (30 ml) oder Messlöffeln (5 ml). Achtung! Können in der Ausführung zwischen Produkten mit gleichem Wirkstoff variieren! Das Abmessen des benötigten Volumens muss anhand der neu zu verwendenden Dosierhilfe erläutert werden.
- Tabelle zur Berechnung der notwendigen Tropfenmenge oder des Dosiervolumens ist häufig in der Fachinformation zu finden.
- Tropfenvolumina können zwischen generischen Arzneimitteln unterschiedlich sein (siehe Natriumvalproat-Tropfen).
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