Asthma: Erhöhtes Osteoporose-Risiko unter Corticoiden
Inhalative Corticoide gehören zur Dauermedikation von Asthmatikern. Cortisone sollen chronische Entzündungen in den Atemwegen hemmen. Glucocorticoide werden nicht nur inhaliert, sondern auch als Tabletten von Asthma-Patienten geschluckt. Nicht ohne Risiko für die Knochen, denn eine Studie zeigt, dass eine langfristige Behandlung mit Cortison bei Asthma das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche erhöhen kann. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Thorax“ veröffentlicht.
Wissenschaftler der Universität Nottingham haben zwei verschachtelte Fallkontroll-Studien unter Verwendung verknüpfter Daten aus den Datenbanken Clinical Practice Research Datalink (CPRD) und Hospital Episode Statistics (HES) durchgeführt und werteten Daten von mehr als 15 Millionen Personen aus. Besonderes Augenmerk lag auf den Erwachsenen, die im Zeitraum von April 2004 bis Dezember 2017 die Diagnose Asthma erhalten haben und an Knochenbrüchen oder Osteoporose litten. Diese Daten wurden mit mindestens vier gleichaltrigen Patienten derselben Praxis, die keine Knochensymptome zeigten, verglichen und deren Medikation ausgewertet. Ob die verordneten Arzneimittel auch eingenommen wurden, wissen die Forscher allerdings nicht.
Im Ergebnis zeigt sich eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der kumulativen Dosis und der Anzahl der Verschreibungen von inhalativen und oralen Corticoiden im Vorjahr und dem Risiko für Osteoporose oder Knochenbrüchen. Das Risiko stieg mit zunehmender Behandlungsdauer und Dosis. Das bedeutet in Zahlen: Asthmatiker, die mehr als neun Verordnungen für Cortison-haltige Tabletten innerhalb des Vorjahres erhalten hatten, hatten ein um den Faktor 4,5 erhöhtes Osteoporose- und um den Faktor 2,16 erhöhtes Frakturrisiko. Nur etwa die Hälfte der Patienten wurde mit einem Bisphosphonat behandelt, als eine Osteoporose diagnostiziert wurde. Bei elf oder mehr Verordnungen über inhalative Corticoide konnte ein 1,6- beziehungsweise 1,3-fach erhöhtes Risiko für Osteoporose oder Knochenbrüche verzeichnet werden.
Das Fazit der Wissenschaftler: „Die Ergebnisse legen nahe, dass die Exposition gegenüber oralen und inhalativen Corticoiden ein unabhängiger Risikofaktor für die Knochengesundheit bei Asthma-Patienten ist. Es wird empfohlen, das Steroid so niedrig wie möglich zu halten, um die Asthmakontrolle aufrechtzuerhalten.“
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