Apotheken: Keine Hoffnung auf Weihnachtsgeschäft
Wo bleibt das Weihnachtsgeschäft? Der Dezember hat begonnen und Heiligabend ist nicht mehr weit. Höchste Zeit also Geschenke für die Liebsten zu besorgen – die gibt es auch in der Apotheke und darum sollte das Weihnachtsgeschäft auch dort so langsam Fahrt aufnehmen. Doch in diesem Jahr ist alles anders und die Kolleg*innen haben keine Hoffnung auf ein Weihnachtsgeschäft in der Apotheke, wie eine aktuelle aposcope-Umfrage unter den Kolleg*innen zeigt.
Kosmetik, Gutscheine, Nahrungsergänzungsmittel, Hausapotheke auffüllen – Gründe für ein Weihnachtsgeschäft in der Apotheke gibt es viele. Doch große Hoffnungen und Erwartungen setzen die Kolleg*innen in diesem Jahr nicht auf ein Umsatzplus wegen Weihnachten. Schon im November war die Kundenfrequenz rückläufig. Das berichten 63 Prozent der von aposcope befragten Kolleg*innen. In zwei von zehn Apotheken sind die Kundenzahl unverändert und nur 14 Prozent verzeichnen ein Plus. Das wirkt sich natürlich auch auf den Umsatz aus. Der ist bei 54 Prozent der befragten Apotheker und PTA gesunken und bei 21 Prozent unverändert. Ein Umsatzplus verzeichnen im November nur 15 Prozent.
Zwar startet im Dezember in den Apotheken traditionell das Weihnachtsgeschäft, aber das wird in diesem Jahr wohl ausbleiben und zwar in allen Bereichen – Rx, OTC und Freiwahl. Für den Dezember rechnet die Hälfte der Befragten (55 Prozent) mit einem Umsatz im Rx-Bereich ähnlich wie im Vorjahr. 28 Prozent rechnen mit einem Rückgang und nur 18 Prozent sind optimistisch und rechnen mit einem Plus. Beim OTC- und Freiwahlgeschäft sieht die Sache anders aus: Hier rechnen jeweils 52 Prozent mit einem Rückgang und nur knapp 30 Prozent mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Knapp ein Fünftel der Befragten rechnet in beiden Bereichen mit einem Umsatzplus.
Aber was sind die Gründe? Unter den Top 3 sind die coronabedingten Ausgangsbeschränkungen und Kontaktsperren, coronabedingte Sicherheitsmaßnahmen wie Zugangsbeschränkungen und Warteschlangen sowie die Abwanderung in den Versandhandel. Insgesamt glauben 81 Prozent der Befragten, dass die Corona-Auflagen das Weihnachtsgeschäft in der Apotheke beeinträchtigen werden. 63 Prozent befürchten sogar, dass aufgrund des verlängerten Lockdowns und aller anderen Corona-Schutzmaßnahmen, das Weihnachtsgeschäft der Apotheke in diesem Jahr ausfällt. Die Kolleg*innen haben bereits reagiert und ihr Bestellverhalten angepasst – vier von zehn bestellen weniger OTC als im Vorjahr und knapp die Hälfte (46 Prozent) weniger Freiwahlartikel.
Dass das Weihnachtsgeschäft noch Fahrt aufnimmt, glaubt mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Kolleg*innen laut aposcope-Umfrage nicht, knapp 42 Prozent sind allerdings optimistisch.
Hinweis zur Methodik: An der aktuellen Umfrage nahmen vom 27. bis 29. November 2020 insgesamt 303 Apotheker*innen und PTA teil – aufgeteilt in 152 Apotheker*innen und 151 PTA. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Apothekenlandschaft.
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