Die Apothekerkammer Saarland wollte die PTA-Ausbildung reformieren und hatte einen entsprechenden DAT-Antrag gestellt. Die Forderung: die Umstellung auf eine dreijährige duale PTA-Ausbildung; Ausbildungsvergütung inklusive. Am Donnerstag wurde abgestimmt.
„Wenn aber der PTA-Beruf eine Zukunft haben will, muss bereits die Ausbildung deutliche Anreize setzen. Dies ist nur möglich, wenn während der Ausbildung den angehenden pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird“, weiß die Apothekerkammer Saarland. Der Übergang zu einer dualen Ausbildung könne sicherstellen, dass zukünftig mehr und qualifiziertere Schulabgänger:innen wieder den PTA-Beruf erlernen.
Duale PTA-Ausbildung abgelehnt
Nachwuchssorgen und Fachkräftemangel könnte so entgegengewirkt werden – denn PTA sind als Arbeitskräfte in der öffentlichen Apotheke unersetzbar, weiß die Kammer. Doch die Kolleg:innen konnte der Antrag der Kammer Saarland auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) nicht überzeugen. Nach kurzer Debatte wurde gegen die duale PTA-Ausbildung mit Ausbildungsvergütung gestimmt und das Vorhaben somit abgelehnt. Und das, obwohl Azubis in anderen Gesundheitsberufen – wie beispielsweise MTA – bereits eine Ausbildungsvergütung erhalten.
Dass die duale Ausbildung in der Apotheke möglich und sinnvoll ist, zeigt die Ausbildung zur PKA, die seit Langem dual erfolgt. Wie könnte die duale PTA-Ausbildung aussehen? Anstelle der bislang zweijährigen schulischen Ausbildung – gefolgt von einem halben praktischen Jahr – könnte die duale PTA-Ausbildung mit einer Dauer von drei Jahren in einem Wechsel aus zweiwöchigem Schulbesuch mit einer einwöchigen betrieblichen Berufsausbildung alternierend stattfinden.
Apothekerausbildung soll novelliert werden
Anders sieht es bei der Novellierung der Apothekerausbildung aus – „Die Hauptversammlung des Deutschen Apothekertags hat heute der Forderung nach der dringend notwendigen Novellierung der Approbationsordnung nochmals Nachdruck verliehen“, informiert die Abda in einer Pressemitteilung. Erarbeitet wurde das gemeinsame Positionspapier von der Bundesapothekerkammer, den pharmazeutischen Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern sowie den Berufsfachverbänden der Apotheker:innen. Zeit wolle man nicht verlieren. Die Novellierung der AAppO soll zeitnah erfolgen, damit die Ausbildung schnell an die aktuellen Anforderungen angepasst werden kann.
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