Amgen stellt Mimpara-Vertrieb ein
Amgen hat zum 15. März den Vertrieb von Mimpara (Cinacalcet) in den EU-/EWR-Märkten eingestellt. Damit geht ein Lieferengpass einher, der auf der „kommerziellen Entscheidung“ beruht, wie Amgen informiert. Patient:innen müssen umgestellt werden. Eine Alternative bei den Kapseln gibt es allerdings nicht.
Cinacalcet wirkt als Modulator an Calciumrezeptoren der Nebenschilddrüse und hemmt dadurch die Ausschüttung von Parathormon (PTH). Mimpara ist zugelassen zur Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus (HPT) bei Kindern und Erwachsenen sowie zur Verminderung einer Hyperkalzämie bei erwachsenen Patient:innen mit Nebenschilddrüsenkarzinom oder primärem HPT. Doch jetzt müssen die Betroffenen umgestellt werden.
„Amgen hat aus kommerziellen Gründen entschieden, den Vertrieb aller Stärken der Mimpara-Filmtabletten (30/60/90 mg) und des Granulats zur Entnahme aus Kapseln (1/2,5/5 mg) in den Märkten der EU und des EWR einzustellen“, heißt es im Informationsschreiben.
Ärzt:innen wird empfohlen, auf alternative Behandlungen auszuweichen. Dabei sollen folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Es sind verschiedene Cinacalcet-Generika als Filmtablette in den zugelassenen Indikationen und Dosierungen erhältlich. Allerdings gibt es keine generische Formulierung des Cinacalcet-Granulats zur Entnahme aus Kapseln. Das Mimpara-Granulat konnte oral – aufgestreut auf Nahrung oder in Flüssigkeit – oder über eine transnasale oder eine PEG-Sonde angewendet werden. Die Kapseln sollten nicht geschluckt werden. Seit August 2018 hat Amgen die Kapseln exklusiv.
- Amgen hat mit Parsabiv ein Etelcalcetid-haltiges Arzneimittel zur HPT-Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD), die sich einer Hämodialysetherapie unterziehen, auf dem Markt. Dabei ist zu beachten, dass die Behandlung mit Etelcalcetid nicht vor Ablauf von sieben Tagen nach der letzten Cinacalcet-Dosis und nicht bevor der korrigierte Serumcalciumwert die untere Grenze des Normbereiches erreicht oder überstiegen hat, eingeleitet werden soll.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Ersatzkassen: Arbeitspreis erhöht sich zum 1. Mai
Mischen Apotheken antibiotische Trockensäfte an, können sie den Service nicht abrechnen. Anders sieht es bei der Rekonstitution von Evrysdi (Risdiplam, …
Vitamin D für Babys: Achtung bei flüssigen Darreichungsformen
Vitamin D ist unverzichtbar für den menschlichen Körper und ein Mangel kann schwerwiegende Folgen haben, beispielsweise für die Knochengesundheit. Um …
IXOS.PDL: Digitale Unterschrift wird deaktiviert
Pharmatechnik deaktiviert zum 1. Mai die Funktion der digitalen Unterschrift im Modul IXOS.PDL für den Bereich der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL). …