„Hände hoch“ – Was die meisten von uns eher aus Film und Fernsehen kennen, wird für einige PTA leider manchmal zur Realität. Nämlich dann, wenn Kriminelle die Apotheke überfallen. Immerhin sind sowohl der Inhalt der Kasse als auch bestimmte Medikamente aus dem Lager teilweise heiß begehrt. Doch was ist im Ernstfall zu tun? Einfach mitspielen oder den Täter:innen lieber ordentlich Contra geben und den Diebstahl so verhindern? Diese Dos and Don´ts zum Überfall in der Apotheke geben dir einen Überblick.
Dos
Ruhe bewahren
Kommt es zu einem Überfall in der Apotheke, sind ähnlich wie bei einem reinen Diebstahl mitunter auch Gewalt und/oder Waffen im Spiel. Trotzdem solltest du versuchen, Ruhe zu bewahren. Atme tief durch, halte deine Hände sichtbar und sprich mit fester, aber ruhiger Stimme – so signalisierst du den Täter:innen, dass kein Grund für Aggressivität besteht, informiert die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
Anweisungen folgen
Auch wenn es schwerfällt: Höre den Täter:innen genau zu und gib ihnen, was sie wollen. Informiere sie zudem über die Schritte, die notwendig sind, um ihre Anweisung zu befolgen. Dadurch verhinderst du, dass sich die Situation verschlimmert oder eskaliert. Je besser du kooperierst, desto schneller ist der Überfall vorbei und alle Beteiligten sind wieder in Sicherheit.
Merkmale einprägen
Damit die Polizei die Täter:innen später schnappen kann, ist es wichtig, sich bestimmte Merkmale gut einzuprägen. Spricht er/sie mit einem Akzent oder Dialekt und hat eine markante Stimme? Auch Größe und Statur spielen eine Rolle, um anschließend eine möglichst genaue Beschreibung liefern zu können. Vielleicht kannst du sogar noch die Augen- und/oder Haarfarbe erkennen.
Don´ts
Den/die Held:in spielen
Auf keinen Fall solltest du versuchen, mit den Täter:innen eine Diskussion anzufangen, dich weigern, ihnen die Beute auszuhändigen oder sie selbst bedrohen. Denn dadurch begibst du dich nur unnötig in Gefahr. Gleiches gilt in puncto Fluchtversuch, falls du und deine Kolleg:innen festgehalten werden oder ähnliches, stellen die Expert:innen klar.
Zu früh Hilfe rufen
Der Wunsch nach Unterstützung durch den/die Chef:in, Kolleg:innen oder im besten Fall direkt die Polizei ist nur allzu verständlich. Doch rufst du sofort los oder betätigst den Alarmknopf zu früh, kann dies den/die Täter:in reizen und umso gefährlicher machen. Warte daher, bis ein Hilferuf unbemerkt gefahrlos möglich ist – selbst wenn die Täter:innen dadurch zunächst entkommen.
Kund:innen gefährden
Häufig sind bei einem Überfall in der Apotheke auch Kund:innen anwesend. Umso wichtiger ist es, auch sie nicht unnötig in Gefahr zu bringen, denn du trägst in gewisser Weise die Verantwortung für sie. Animiere sie also nicht dazu, euch gemeinsam zu wehren, sondern versuche stattdessen, sie mit deinem besonnenen Auftreten ebenfalls zu beruhigen.
Mehr aus dieser Kategorie
Ab 2025: Name beim Kassenbon Pflicht?
Seit rund fünf Jahren gilt auch in Apotheken die Bon-Pflicht. Nun gibt es eine weitere Neuerung: Apotheken müssen auf dem …
Fertigarzneimittelname und Wirkstoffangabe bald Pflicht?
Die Wirkstoffangabe könnte auch bei der Verordnung eines Fertigarzneimittels verpflichtend werden. Im Januar wird der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht (SVA) eine …
Überbleibsel aus 2024: Urlaub vs. Überstunden – Was muss zuerst genommen werden?
Das Jahr neigt sich dem Ende und in der Apotheke hat längst die stressige Vorweihnachtszeit begonnen. Da bleibt kaum Zeit …