Achtung, gefälschte Impfpässe aufgetaucht
Wer vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist, hat es im Alltag leichter. Doch nicht alle Menschen wollen sich die schützende Spritze geben lassen. Das ruft Betrüger:innen auf den Plan. In Niedersachsen sind seit Jahresbeginn bereits Dutzende gefälschte Impfpässe aufgetaucht. Es handele sich um eine mittlere zweistellige Zahl an Blanko-Ausweisen beziehungsweise Totalfälschungen, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Blanko-Ausweise enthalten keine gefälschten Aufkleber mit Impfstoffen gegen Covid-19.
Es sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, sagte eine LKA-Sprecherin. Ihr zufolge finden sich in den angeblichen Dokumenten in der Regel gefälschte Aufkleber oder Stempel. In den meisten Fällen fallen die kriminellen Machenschaften nach LKA-Angaben auf, wenn die Impfpass-Inhaber:innen die Fälschungen in Apotheken vorlegen, um ein digitales Impfzertifikat zu erhalten.
Bereits im Frühjahr hatte das niedersächsische Landeskriminalamt vor gefälschten Impfpässen gewarnt. Damals hatten Betrüger:innen die Fälschungen im Messenger-Dienst Telegram bundesweit für 99 bis 250 Euro angeboten. Telegram wird unter anderem auch oft von sogenannten Querdenker:innen und Impfgegner:innen genutzt.
Die Bundespolizei berichtete Anfang August, dass am Flughafen Hannover innerhalb kürzester Zeit gefälschte Impfausweise bei vier Reisenden entdeckt wurden. Dies sei kein Kavaliersdelikt, betonten die Beamt:innen. Die Inhaber:innen erwarten ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung und Fälschung von Gesundheitszeugnissen beziehungsweise dessen Gebrauch.
Im April hatte eine Ärztin aus dem Landkreis Goslar einen Fall angezeigt. Sie hatte zufällig bei einem komatösen Patienten Blanko-Impfausweise, Impf-Ersatzformulare sowie Bögen mit Chargennummern entdeckt.
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