Weil die Dosierungsanweisung von Irenat Tropfen (Natriumperchlorat) aus Österreich missverständlich sein kann, wird erneut über mögliche Fehldosierungen informiert. Der Rote-Hand-Brief wird entsprechend ergänzt.
Weil bei Irenat-Tropfen ein Versorgungsmangel festgestellt wurde, darf nach § 79 Absatz 5 des Arzneimittelgesetzes (AMG) Ware aus Österreich in den Verkehr gebracht werden. Bei der Verabreichung muss die Wirkstoffmenge pro Tropfen genau beachtet werden. Denn das österreichische und das deutsche Präparat haben eine unterschiedliche Wirkstoffmenge pro abgegebenem Tropfen.
- Irenat Österreich: 1 ml entspricht 21 Tropfen und 300 mg Natriumperchlorat – bei mehrmaliger Gabe gilt das Vielfache an Tropfen beziehungsweise Menge Natriumperchlorat heißt es im Rote-Hand-Brief.
- Irenat Deutschland: 1 ml entspricht 15 Tropfen und 300 mg Natriumperchlorat
Daher ist das Risiko einer Verwechslung und Fehldosierung erhöht und es muss dringend auf die abweichende Dosierung hingewiesen und geachtet werden. Die korrekte Dosierung ist in Fach- und Gebrauchsinformation angegeben. „3mal täglich 21 Tropfen (entsprechend 300 mg Natriumperchlorat) für 7 – 14 Tage“.
Irenat aus Österreich mit Hinweisetikett
Zusätzlich ist ein Hinweisetikett auf der Primär- und Sekundärverpackung – Flasche und Faltschachtel – der Ware aus Österreich gut sichtbar aufgebracht.
Irenat-Tropfen kommen zur Behandlung einer Jod- oder Amiodaron-induzierten Hyperthyreose zum Einsatz. Der aktuelle Engpass des Arzneimittels soll hierzulande voraussichtlich fünf Jahre andauern.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Vitamin D: Calciumspiegel erhöht, aber keine Nierensteine
Über das Für und Wider einer Supplementierung von Vitamin D wird immer wieder diskutiert. Denn das Sonnenvitamin ist für den …
Wegen Rucola: RKI meldet Salmonellen-Ausbruch
Im aktuellen Epidemiologischen Bulletin informiert das Robert-Koch-Institut (RKI) über einen internationalen Salmonellen-Ausbruch. Genau geht es um einen rasanten Anstieg an …
Darmschäden durch NSAR: Was hilft?
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Während nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) oft Mittel der Wahl zur Schmerzlinderung sind, können damit auch unerwünschte Wirkungen …