Rauchen ist tödlich, das weiß inzwischen jede/r. Doch wie sieht es mit dem Dampfen von E-Zigarette und Co. aus? Geht es nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wird die Gefahr oftmals verharmlost. Die Expert:innen sehen vor allem Risiken für Jugendliche.
Lakritz, Erdbeere oder Zuckerwatte: Den Geschmacksrichtungen bei E-Zigaretten und ähnlichen „Dampf-Geräten“ sind keine Grenzen gesetzt. Doch genau darin liegt laut WHO die Gefahr. Denn trotz noch so leckerem Geschmack handelt es sich dabei um Nikotinkonsum. Zu den langfristigen Folgen gebe es laut den Expert:innen zwar bisher noch zu wenige Daten. Es zeichne sich jedoch immer deutlicher ab, dass diese Produkte nicht harmlos sind, erklärt die WHO in ihrem kürzlich veröffentlichten achten Bericht zur globalen Tabak Epidemie 2021. Darin heißt es: „Elektronische Nikotin Abgabesysteme (ENDS) machen abhängig und sind nicht ohne Risiken.“
So würden einige der in E-Zigaretten zum Einsatz kommenden Liquids mehr Nikotin enthalten als normale Zigaretten und selbst in als nikotinfrei vertriebenen Produkten ließen sich oft Rückstände nachweisen. Folglich ist eine E-Zigarette weder eine gesunde Alternative zur Zigarette noch ein Hilfsmittel zur Rauchentwöhnung. „Denn wer E-Zigaretten raucht, ist keineswegs abstinent, sondern ersetzt lediglich ein schädliches Produkt gegen ein anderes, von dem wir annehmen dürfen, dass es ebenfalls schädlich und hochgradig suchterzeugend ist“, hieß es zuletzt von Lungenexpert:innen.
Tipp: Egal ob klassischer Glimmstängel oder E-Zigarette: Wie es mit dem Rauchstopp klappt, erfährst du hier. Hilfe kommt auch aus der Apotheke, unter anderem mit Nikotinersatzprodukten wie Pflastern, Kaugummis und Inhalern oder einer Kombination aus allem.
Ein großes Risiko von ENDS sieht die WHO auch für Jugendliche, die bereits in jungen Jahren dazu greifen. Bei ihnen sei die Gefahr, später zu herkömmlichen Raucher:innen zu werden, im Vergleich zu anderen doppelt so hoch. Die WHO fordert daher eine strenge(re) Regulierung für E-Zigaretten und Co., beispielsweise bei der oftmals niedrigen Besteuerung sowie fehlender Altersgrenzen für den Konsum. Zudem versuche die Tabakindustrie, durch gezieltes Marketing der Produkte nicht nur, neue Konsumentengruppen, sondern auch Schlupflöcher in den vielerorts geltenden Regelungen zum Rauchverbot zu finden. Dies gelte es zu verhindern. Zwar hätten viele Länder zuletzt trotz der Corona-Pandemie „beharrlich daran gearbeitet, die Bekämpfung des Tabakkonsums als eine der wichtigsten gesundheitlichen Prioritäten voranzutreiben“. Dennoch gebe es Nachholbedarf, so die Expert:innen.
Mehr aus dieser Kategorie
Tetracycline in der Schwangerschaft: Risiko für Fehlbildungen?
Bei der Einnahme von Arzneimitteln in der Schwangerschaft ist mitunter Vorsicht geboten, um die Gesundheit von Mutter und ungeborenem Kind …
Technischer Fehler: Airbufo löst nicht aus
Weil bei Airbufo Forspiro (Budesonid/Formoterol) aufgrund eines technischen Fehlers in sehr seltenen Fällen eine Dosisabgabe bereits bei der ersten Benutzung …
Rezeptur 1×1: Minoxidil-Schaum
Ob Wirkstoffe, Zubereitung oder Wechselwirkungen – nicht nur bei der Beratung im HV, sondern auch in der Rezeptur ist dein …