Acht Minuten reichen: Wut erhöht Herzinfarktrisiko
Wer kennt es nicht: Bei einigen Situationen in der Apotheke oder auch im Privatleben spürst du förmlich, wie die Wut in dir hochkocht. Das hat Einfluss auf die Gesundheit. Genau reichen acht Minuten Wut aus, um das Herzinfarktrisiko zu erhöhen. Der Grund: Wut schädigt die Blutgefäße.
Ob ein/e unverschämte/r Kund:in, die Apothekenleitung, die Überstunden verlangt oder ein Streit mit dem/der Partner:in – es gibt verschiedene Gründe, um wütend zu werden. Nun zeigen Forschende, dass bereits acht Minuten Wut genügen, um die Gefahr für Arteriosklerose und damit das Herzinfarktrisiko zu steigern.
Hintergrund ist eine Beeinträchtigung der Funktion des Endothels, der Innenauskleidung der Blutgefäße, wie Wissenschaftler:innen des Columbia University Irving Medical Center in New York (USA) herausfanden. Das Endothel ist wiederum dafür verantwortlich, die Verengung und Weitung der Gefäße sowie die Thrombenbildung zu regulieren. Ist seine Funktion gestört, sind Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzinfarkte und/oder Schlaganfälle die Folge. Und Wut kann einer der Gründe dafür sein.
Herzinfarktrisiko steigt: Wut schädigt Blutgefäße
Bestätigt wurde dies anhand einer Laboruntersuchung, bei der die Endothelfunktion mit und ohne Einfluss von Emotionen gemessen wurde. Dafür bekamen Patient:innen zunächst eine Blutdruckmanschette ans Handgelenk, um den Blutfluss in den Fingern kurzzeitig zu unterbrechen und zu überprüfen wie flexibel die Gefäße in den Fingern darauf mit einer verstärkten Durchblutung reagieren.
Anschließend wurden die Teilnehmer:innen zum Großteil für acht Minuten mit verschiedenen negativen Emotionen konfrontiert. Jeweils eine Gruppe sollte
- sich an ein Ereignis erinnern, das sie wütend gemacht hat,
- sich eine angsteinflößende Situation ins Gedächtnis rufen,
- an etwas Trauriges denken beziehungsweise Sätze lesen, die zu Traurigkeit führen,
- neutral bleiben und von eins bis 100 zählen, um als Kontrollgruppe zu dienen.
Danach wurde die Messung mithilfe der Blutdruckmanschette wiederholt. Dabei zeigte sich: Die Teilnehmenden der Wut-Gruppe wiesen eine signifikant schlechtere Endothelfunktion auf als alle anderen Proband:innen. Genau war bei ihnen die Gefäßerweiterung stark beeinträchtigt. Der Effekt hielt sogar noch 40 Minuten nach Beendigung der Testphase an. Somit genügen acht Minuten Wut, um das Herzinfarktrisiko deutlich zu erhöhen. Der genaue Grund dafür ist jedoch noch nicht entschlüsselt.
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