Ab April: Covid-19-Impfung in Schweizer Apotheken?
In mehr als 1.000 Schweizer Apotheken wird geimpft. In beinahe allen Kantonen immunsieren die Kolleg*innen beispielsweise gegen Grippe und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Hepatitis A und B. Schon bald könnte in den Schweizer Apotheken auch gegen Covid-19 geimpft werden. Die rechtliche Grundlage ist bereits gelegt.
In der Schweiz warten die Apotheken auf den „Startschuss“ in puncto Covid-19-Impfung, so pharmaSuisse Mitte Januar. Weil inzwischen verschiedene Impfstofftypen und größere Mengen Impfdosen verfügbar seien, könne an verschiedenen Orten geimpft werden. Es spreche also nichts gegen die Einbindung der Apotheken in die nationale Impfkampagne. „Die Impfzentren sind nicht für alle Menschen einfach erreichbar. Deshalb ist es wichtig, dass die Gesundheitsfachpersonen in den wohnortnahen Apotheken die lokale Bevölkerung ebenfalls impfen können“, teilte pharmaSuisse vor wenigen Wochen mit. Inzwischen konkretisiert sich das Vorhaben.
Am 27. Januar 2021 hat der Bundesrat Anpassungen in der Epidemienverordnung vorgenommen und somit die rechtliche Grundlage für die Covid-19-Impfung in den Schweizer Apotheken geschaffen. „Die tatsächliche Impferlaubnis muss aber auf kantonaler Ebene erfolgen. Diese ist in gewissen Kantonen bereits da und in einigen weiteren in Erarbeitung. Das reicht aber nicht aus. Jeder Kanton hat dann wieder seine eigene Impfstrategie, in die Apotheken kantonal unterschiedlich eingebunden sind“, erklärt pharmaSuisse. Die Apotheken würden in vielen Kantonen eine wichtige Rolle bei der Covid-19-Impfung von gesunden Erwachsenen spielen. Welcher Impftstoff in den Apotheken zum Einsatz komme, stehe noch nicht fest.
- Laut Schätzungen von pharmaSuisse können Apotheken in diesem Jahr rund eine Million Covid-19-Impfungen leisten.
- In 23 Kantonen wird in der Schweiz geimpft – Ausnahmen sind Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden und Tessin (Tessin nur mit Arztrezept).
- In der Schweiz gibt es etwa 1.000 Impfapotheken und rund 2.500 Apotheker*innen, die einen Fähigkeitsausweis Impfen und Blutentnahme besitzen.
- pharmaSuisse setzt sich dafür ein, dass auch Pharma-Assistent*innen nach entsprechender Schulung und unter Aufsicht von Impfapotheker*innen impfen können. Im Kanton Zürich stehen die Ampeln bereits auf Grün.
Noch wird in den Schweizer Apotheken nicht gegen Covid-19 geimpft. Aber es könnte schon bald soweit sein. So könnten gesunde Erwachsene voraussichtlich ab April in den Apotheken geimpft werden. Am frühesten sollte es laut pharmaSuisse in den Kantonen St. Gallen und Zürich möglich sein.
Erste Hinweise gibt es bereits in puncto Vergütung. Die Impfdosen werden durch den Bund beschafft und von den kantonalen Behörden an die Apotheken zugewiesen. Die Finanzierung liegt beim Bund. Die Apotheken sollen voraussichtlich eine Pauschale in Höhe von 14,50 Schweizer Franken für die Beratung und Impfung erhalten. „Dieser Betrag deckt die Kosten für unsere Arbeit bei Weitem nicht“, so Martine Ruggli-Ducrot, Präsidentin von pharmaSuisse. „Wir bestehen darauf, dass wir analog den Hausärzt*innen entschädigt werden.“
„Die Apothekenteams hoffen, dass bald eine gute Lösung auf dem Tisch liegt. Wir leisten beim Impfen die gleiche Leistung wie der Arzt; unsere Abgeltung sollte gleich sein“, so Ruggli weiter.
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