Aarane N: Indikation wurde erweitert
Aarane N 1 mg/0,5 mg pro Sprühstoß ist eine Suspension zur Druckgasinhalation. Es enthält die Wirkstoffe Natriumcromoglicat und Reproterolhydrochlorid. Eine Erweiterung der Indikation von Aarane N sorgt nun für ein breiteres Anwendungsspektrum.
Bei Natriumcromoglicat handelt es sich um das Dinatriumsalz der Cromoglicinsäure, welches aufgrund der besseren Löslichkeit zur Arzneimittelherstellung verwendet wird. Cromoglicinsäure ist ein Antiallergikum, welches die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen durch Mastzellstabilisation hemmt.
Reproterolhydrochlorid ist ein b2-Sympathomimetikum, welches durch Stimulation der b2-Rezeptoren zu einer Erweiterung der Bronchialmuskulatur führt. Somit wird die Atmung bei Auftreten einer Atemnot wieder erleichtert.
Erweiterte Indikation für Aarane N
Vor der Erweiterung der Indikation war bei Aarane N zum Anwendungsgebiet folgendes zu lesen:
„Verhütung und Behandlung von Atemnot bei Asthma, das heißt bei allergischem und nicht allergischem Asthma sowie endogenen Asthmaformen, ausgelöst durch Belastung, Stress oder Infekt bei Patienten, die neben einer antientzündlichen Basistherapie zusätzlich eine bronchialerweiternde Therapie benötigen.”
Neu bei der Indikation für Aarane N ist nun:
„Zur symptomatischen Akutbehandlung plötzlich auftretender Atemnot (vor allem allergische Formen sowie solche, die durch Belastung, Stress oder Infekte ausgelöst werden). Hinweis: Eine längerfristige Behandlung soll symptomorientiert und nur in Verbindung mit einer entzündungshemmenden Dauertherapie erfolgen. Anwendung zur gezielten Vorbeugung vor Anstrengungsasthma oder bei vorhersehbarem Allergenkontakt.”
Somit ist die Anwendung nicht mehr auf Patient:innen mit Asthma beschränkt. Aarane N kann laut erweiterter Indikation auch bei akuten, plötzlichen Atembeschwerden ohne Asthma als Grunderkrankung angewendet werden. Zudem sind auch neue Hinweise zur längerfristigen Anwendung hinzugefügt worden. Komplett neu ist die Möglichkeit der vorbeugenden Anwendung.
Anwendungshinweise für das Beratungsgespräch
Wenn die Vorbeugung eines Asthmaanfalls aufgrund von Belastung oder vorhersehbarem Allergenkontakt angestrebt wird, sind zehn bis 15 Minuten vorher zwei Sprühstöße zu inhalieren. Dies ist allerdings nur notwendig, wenn die letzte Inhalation von Aarane N mehr als drei Stunden zurückliegt.
Zur Akutbehandlung kann ein weiterer Sprühstoß sofort bei Auftreten der Atemnot inhaliert werden. Sollte sich innerhalb von fünf Minuten keine Besserung einstellen ist ein weiterer Sprühstoß zu inhalieren. Wenn auch dies ohne Erfolg bleibt und die Atemnot weiterhin anhält ist schnellstmöglich ärztliche Hilfe hinzuzuziehen.
Da es sich bei Aarane N um eine Suspension handelt ist diese vor jeder Anwendung zu schütteln. Vor der Inhalation wird tief ausgeatmet und dann das Mundstück mit den Lippen umschlossen. Das tiefe Einatmen und die Freisetzung des Sprühstoßes erfolgt gleichzeitig. Anschließend wird das Mundstück wieder aus dem Mund entfernt, die Luft kurz angehalten und langsam durch die Nase ausgeatmet.
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