Für Salbutamol wurde ein Versorgungsmangel festgestellt. Zwar ermöglicht dieser den erleichterten Import, doch das heißt nicht automatisch, dass auch mehr Ware zur Verfügung steht. Weil die Versorgung mit Salbutamol-haltigen Arzneimitteln zur pulmonalen Applikation in den ersten Monaten des neuen Jahres nicht vollständig gesichert ist, hat der Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe kurzfristige Maßnahmen empfohlen.
Schon im Sommer hatte sich ein Engpass bei Salbutamol angekündigt. Ein Problem. Denn alternative, gleichwertige Therapien stehen nicht zur Verfügung. Zwar können Importe, wie beispielsweise 50.000 Einzel-Packungen Salbutamol Aldo-Union 100 µg/Sprühstoß aus Spanien, die von InfectoPharm zur Verfügung gestellt werden, einzelne Engpässe abfedern, aber von Entspannung kann nicht die Rede sein.
Salbutamol: Empfehlungen des Beirats
Der Beirat hat eine Empfehlung für weitere Maßnahmen ausgesprochen, die dazu beitragen sollen, die Versorgung sicherzustellen.
- Für die Dauer des Versorgungsmangels sollen Ärzt:innen keine Rezepte für eine individuelle Bevorratung ausstellen. Ein Folgerezept soll nur ausgehändigt werden, wenn eine weitere Verordnung erforderlich ist. Das Ziel: regionale und/oder individuelle Bevorratungen unterbinden.
- Es soll nur die kleinste Packungsgröße (N1) verordnet und von Apotheken abgegeben werden. So sollen möglichst viele Patient:innen versorgt werden können.
- Liegt in der Apotheke ein Rezept über eine N2- oder N3-Packung vor, empfehlen AMK und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), dass die Verordnenden auf die Empfehlung, die kleinste Packungsgröße zu verordnen, hingewiesen werden.
- Wenn nötig, kann Abgabe einer N1 durch die Entnahme von Teilmengen in Betracht gezogen werden.
„Um Sicherheit in Bezug auf die Erstattung zu schaffen, informiert der GKV-Spitzenverband seine Mitgliedskassen und empfiehlt, dass in dem Zeitraum des Versorgungsmangels für alle Salbutamol-haltigen Arzneimittel zur pulmonalen Applikation, auch in den Fällen, in denen grundsätzlich keine Übernahmepflicht zusätzlicher Kosten vorliegt, die eventuell anfallenden zusätzlichen Kosten zu übernehmen“, heißt es vom Beirat. Dies gelte insbesondere für Arzneimittelimporte.
Apotheken sollen Patient:innen bei der Abgabe von Salbutamol-haltigen Arzneimitteln zur pulmonalen Anwendung im Bedarfsfall über die Engpässe und die getroffenen Maßnahmen informieren.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Brüchige Nägel: Tipps für deine Beratung
Schöne und gesunde Nägel gehören für die meisten Menschen zu einem gepflegten Erscheinungsbild. Jedoch kann es aufgrund verschiedener Faktoren dazu …
Stada bringt Dymista-Generikum
Die Allergiesaison läuft und Stada hat mit Azelastin/Fluticason Nasenspray ein Generikum zu Dymista (Viatris) auf dem Markt. Für das Arzneimittel …
Ersatzkassen: Das ist neu
Zum 1. Mai sind die Änderungen des Arzneimittelversorgungsvertrages der Ersatzkassen (vdek) in Kraft getreten. Unter anderem gibt es Aktualisierungen zum …