Wegen Warnstreik: Verzögerungen bei Sanacorp und Alliance Healthcare
Apotheken in Berlin und Brandenburg brauchen heute einmal mehr Geduld, denn aufgrund von Warnstreiks können sich die Lieferungen der Großhändler verzögern.
Im Groß- und Außenhandel laufen die Tarifverhandlungen und ver.di hat die Belegschaft der Niederlassungen Berlin zum Warnstreik aufgerufen. Somit seien heute stärkere Lieferverzögerungen möglich, teilt Alliance Healthcare den Apotheken mit. Die Kolleg:innen sollen auf die MSV3-Rückmeldungen der Bestellungen achten.
Auch bei Sanacorp können Probleme bei der Belieferung auftreten. Aufgrund eines Warnstreiks und der damit eventuell verbundenen Verzögerung im Betriebsablauf könne man die Apotheken heute voraussichtlich nur eingeschränkt beliefern, teilt die Sanacorp-Niederlassung in Potsdam mit. Man werde schnellstmöglich informieren, wie man weiter vorgehen werde und welche Auslieferungen möglich sind. Die telefonische Erreichbarkeit kann zudem eingeschränkt sein.
Zuletzt hatten die Angestellten Ende Mai in mehreren Niederlassungen in Berlin und Brandenburg ihre Arbeit niedergelegt. Betroffen waren Phoenix, Alliance Healthcare und Gehe in Berlin sowie Sanacorp in Potsdam. Aber auch in anderen Bundesländern wurde gestreikt.
ver.di fordert in der Tarifrunde 2023:
- Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent
- Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 175 Euro
- Laufzeit: 12 Monate
- Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit
Bislang hätten die Arbeitgebenden in Brandenburg in der ersten Verhandlungsrunde am 11. Mai 2023 folgendes Angebot vorgelegt: eine Laufzeit von 24 Monaten, 4 Prozent Lohnsteigerung ab Dezember 2023 und weitere 2,1 Prozent ab Dezember 2024. Dazu zwei Inflationsausgleichprämien zu je 700 Euro, eine in diesem und eine im nächsten Jahr.
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