TK: Pille verliert an Nutzer:innen
Immer weniger junge Frauen setzen in puncto Verhütung auf die Antibabypille. Wie eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, verliert die Pille an Beliebtheit unter den Jugendlichen.
Laut Zahlen der TK haben im vergangenen Jahr 33 Prozent der 14- bis 19-Jährigen die Pille verordnet bekommen. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren waren es noch 44 Prozent. Noch stärker ist der Rückgang bei den 18-Jährigen. 2015 hatten noch knapp sieben von zehn jungen Frauen (67 Prozent) mindestens ein Rezept über die Pille erhalten. Im vergangenen Jahr waren es noch 50 Prozent. Bei den 19-Jährigen waren es 72 Prozent vs. 53 Prozent.
„Wir sehen, dass die Verordnungen seit einigen Jahren kontinuierlich zurückgehen. Über die genauen Gründe können wir nur spekulieren. Auf jeden Fall ist die Aufmerksamkeit für das Thema höher als noch vor ein paar Jahren“, sagt Tim Steimle, Apotheker und Fachbereichsleiter Arzneimittel TK.
Für die Entscheidung der Frauen spielen auch Berichterstattungen zu Pillen der neueren Generation mit einem höheren Thromboserisiko eine Rolle. Kein Wunder, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte vor Kurzem die Ärzt:innen erneut darüber informiert hat, Pillen mit niedrigstem Risiko für venöse Thromboembolien zu verordnen.
„Kombinierte hormonale Kontrazeptiva (KHK) mit den Gestagenen Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat besitzen das geringste Risiko für venöse Thromboembolien (VTE)“, heißt es aus Bonn. Wie das BfArM mitteilt, sollten bei jeder Verordnung eines KHK die unterschiedlichen VTE-Risiken berücksichtigt und jene Präparate mit dem niedrigsten Risiko verordnet werden.
Die Auswertung der TK zeigt auch, dass die Anteile der Verschreibungen für Pillen der neueren Generationen zurückgegangen sind – 2020 haben knapp 47 Prozent der TK-versicherten Pillenanwenderinnen ein orales Kontrazeptivum der neueren Generationen rezeptiert bekommen. „Uns ist wichtig, dass junge Frauen gemeinsam mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin Risiken besprechen und abwägen“, sagt Steimle. „Und das nicht nur bei der Pille. Auch andere hormonelle Verhütungsmittel entfalten ihre empfängnisverhütende Wirkung mit so genannten Gestagenen der verschiedenen Generationen.“
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