Achtung, Frostgefahr? Antigentests nicht im Freien durchführen
Ob PCR-, Antikörper- oder Spuck-Tests: Um die Corona-Pandemie einzudämmen, sind Tests unverzichtbar. Und die Nachfrage ist vielerorts hoch. Da das Ansteckungsrisiko in Innenräumen deutlich höher ist, werden die Teststationen häufig nach draußen verlegt. Das könnte jedoch bei einigen Tests das Ergebnis verfälschen. So sollten beispielsweise Antigentests nicht im Freien durchgeführt werden.
Bereits seit Ende letzten Jahres dürfen auch Apotheken Antigentests, sogenannte Point-of-Care (PoC)-Tests, an symptomfreien Patient*innen durchführen, wenn sie diese Dienstleistung freiwillig anbieten möchten. Denn eine Verpflichtung für Apotheken gibt es nicht. Seit dem 16. Januar 2021 sollen Apotheken durch die Änderung der Coronavirus-Testverordnung jedoch ebenfalls im Auftrag des Öffentlichen Gesundheitsdienstes entsprechende Tests vornehmen können. Eine Pflicht dazu gibt es laut ABDA auch hierbei nicht.
Erklären sich die Teams zur Durchführung von PoC-Antigentests bereit, gibt es einiges zu beachten. So sollten Personen, die sich auf SARS-CoV-2 testen lassen möchten, aus Infektionsschutzgründen möglichst nicht mit anderen Patient*innen in Kontakt kommen. Hinzu kommt, dass das Infektionsrisiko in geschlossenen Räumen steigt. Ein Grund, warum die Teststationen mitunter nach draußen verlegt werden – nicht nur in Apotheken. Das hat jedoch einen Haken: Aufgrund der winterlichen Temperaturen droht ein verfälschtes Testergebnis, wie ein Hersteller angibt. So rät das Unternehmen nal von minden dringend davon ab, aktuell Antigentests im Freien durchzuführen.
Testprozess bei Kälte verlangsamt: Keine Antigentests im Freien
Beträgt die Temperatur weniger als 15 Grad, sollten Antigentests nicht im Freien stattfinden. Zu diesem Ergebnis kommt das Medizintechnik-Unternehmen nal von minden, welches selbst den „Nadal® COVID-19-Antigentest“ herstellt. So müssten die verschiedenen Bestandteile des Testkits eine Temperatur zwischen 15 und 30 Grad haben, um optimal funktionieren zu können. Bei niedrigeren Werten würde sich der gesamte Testprozess verlangsamen, sodass die Ergebnisse verfälscht werden könnten, heißt es vom Hersteller. Wie in der Packungsbeilage angegeben, sollten die PoC-Antigentests daher in der kalten Jahreszeit drinnen beziehungsweise bei mindestens 15 und höchstens 30 Grad Umgebungstemperatur durchgeführt werden.
Antigentests funktionieren ähnlich wie Schwangerschaftstests. Um die Eiweißstrukturen von SARS-CoV-2 nachzuweisen, ist ein Nasen- Rachenabstrich nötig, der in einer Flüssigkeit gelöst und auf einen Teststreifen gegeben wird. Ist das Virus in der Probe enthalten, reagieren dessen Eiweißbestandteile mit dem Teststreifen und eine Verfärbung wird sichtbar. Das Ergebnis liegt nach 15 bis 30 Minuten vor.
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