Das Accu-Chek Aviva Blutzuckermessgerät geht 2021 vom Markt – die Blutzuckerteststreifen bleiben weiterhin verfügbar. Nur das Gerät wird vom Nachfolger Accu-Chek Instant abgelöst.
Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes Typ 2. Betroffen sind viele ältere Patienten. Für die Behandlung ist die Blutzuckerkontrolle unerlässlich. Hier sind unter anderem eine einfache Handhabung und Messgenauigkeit gefragt, denn eine falsche Bedienung oder auch Arzneimittel können die Messwerte verfälschen. Im Handel sind verschiedene Geräte – neu ist Accu-Chek Instant (Roche), das ab 2021 verordnet werden kann.
Accu-Chek Instant löst im kommenden Jahr das Accu-Chek Aviva Blutzuckermessgerät als Nachfolger ab. Die Accu-Chek Aviva Teststreifen werden weiterhin verfügbar bleiben.
Was ist neu an Accu-Chek Instant?
- Das große beleuchtete Display soll Patienten mit eingeschränktem Sehvermögen das Ablesen der Messwerte erleichtern – auch bei schlechten Lichtverhältnissen.
- Neben dem Display befindet sich eine intuitive Farbskala. Jedem Messwert wird durch einen Pfeil eine Farbe – rot, blau oder grün – zugeordnet. So kann der Patient sofort sehen, ob der gemessene Wert im vom Arzt festgelegten Zielbereich liegt oder zu hoch oder zu niedrig ist.
- Die Teststreifen sind laut Roche besonders breit und saugstark und sollen wie ein Schwamm funktionieren. So soll nur ein kleiner Bluttropfen für die Messung genügen. Nach der Messung lassen sich die Teststreifen durch einen Auswurfknopf hygienisch entsorgen.
- Die Interferenztestung umfasst mehr als 200 potentielle Störsubstanzen und soll für verlässliche Messergebnisse sorgen. (Laut ISO-Norm müssen Blutzuckermessgeräte nur auf eine Interferenz von 24 Wirkstoffen getestet werden!) Ein Vorteil für Patient*innen mit Polymedikation, denn verschiedene Arzneimittel können die Messergebnisse verfälschen. Dazu gehören beispielsweise zahlreiche Antidepressiva, Ascorbinsäure, Diclofenac und Hydrocortison.
Interferenzen entstehen, weil bestimmte Arzneimittel den elektrochemischen Prozess stören und somit zu Fehlern und falschen Ergebnissen bei der Blutzuckermessung führen können. Dies geschieht, weil die Arzneimittel mit Blutbestandteilen wie Sauerstoff interagieren können und so den Elektronenfluss verfälschen können. Werden dadurch falsche Messwerte generiert, können gefährliche Hypoglykämien die Folge sein, weil möglicherweise Insulin zu hoch dosiert wird.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Auf Ebay und Co.: So viele illegale Arzneimittelangebote wie nie
Vor knapp eineinhalb Jahren sorgte der Vorschlag, Flohmärkte für Medikamente zum Abfedern von Lieferengpässen einzuführen, für Wirbel. Denn Arzneimittel gehören …
Keine Papierrezepte statt E-Rezepte erstellen
Ob fehlende Charge, Berufsbezeichnung oder Abweichungen zwischen verordnender und signierender Person: Beim E-Rezept lauern einige Stolperfallen. Doch eigenmächtig in der …
Image fehlt: Erste E-Rezept-Retax
Das E-Rezept ist retaxsicher, heißt es in der Theorie. In der Praxis zeigt sich ein anderes Bild und beispielsweise Freitextverordnungen …