Pegfilgrastim: Pelmeg und Cegfila sind austauschbar
Neue Bioidenticals: Zum 1. November 2020 wurde die Anlage 1 des Rahmenvertrages um zwei Produkte erweitert. Die Pegfilgrastim-haltigen Arzneimittel Cegfila (Stada) und Pelmeg (Mundipharma) gelten als austauschbar.
Gentechnisch hergestellte Arzneimittel unterliegen speziellen Austauschkriterien. Eine Pflicht zur Substitution besteht bei Bioidenticals, die mit Bezug auf das biologische Bezugsarzneimittel zugelassen wurden, die in den Ausgangsstoffen und dem Herstellungsprozess keine Unterschiede aufweisen und die namentlich in der Anlage 1 des Rahmenvertrages gelistet sind.
Pegfilgrastim: Pelmeg und Cegfila können aut-idem ausgetauscht werden
Pelmeg und Cegfila sind seit dem 1. November in der Anlage 1 zum Rahmenvertrag aufgeführt. Hat der Arzt den Austausch durch Setzen des Aut-idem-Kreuzes nicht ausgeschlossen und bestehen gegen die Substitution keine Bedenken, können beide Arzneimittel ausgetauscht werden. Somit fallen die Bioidenticals in den Markt der preisgünstigen Arzneimittel, die rabattvertragskonform abgegeben werden müssen. Ist kein Rabattvertrag lieferbar oder wurde kein Zuschlag vergeben, ist eines der vier preisgünstigsten Arzneimittel abzugeben.
Merke: Es können nur Pelmeg und Cegfila gegeneinander ausgetauscht werden. Eine Substitution mit anderen Pegfilgrastim-Biosimilars ist nicht gestattet. Ein Beispiel: Ist Neulasta (Amgen) im Original verordnet, kann nicht gegen Pelmeg oder Cegfila ausgetauscht werden, sondern nur gegen einen zugehörigen Neulasta-Import.
Anlage 1 Rahmenvertrag
Wirkstoff | Arzneimittel |
Epoetin alfa | Abseamed Binocrit Epoetin alfa Hexal |
Epoetin zeta | Retacrit Silapo |
Epoetin theta | Biopoin Eporatio |
Filgrastim | Ratiograstim Tevagrastim |
Filgrastim | Filgrastim Hexal Zarzio |
Filgrastim | Accofil Grastofil |
Infliximab | Inflectra Remsima |
Interferon beta-1b | Betaferon Extavia |
Pegfilgrastim | Pelmeg Cegfila |
Rituximab | Truxima Blitzima |
Teriparatid | Movymia Terrosa |
Pegfilgrastim wird zur Verkürzung der Dauer von Neutropenien sowie zur Verminderung der Häufigkeit neutropenischen Fiebers bei Erwachsenen, die wegen einer malignen Erkrankung mit zytotoxischer Chemotherapie behandelt werden (mit Ausnahme von chronisch-myeloischer Leukämie und Myelodysplastischem Syndrom), eingesetzt. Pegfilgrastim verursacht einen deutlichen Anstieg der Anzahl neutrophiler Granulozyten im peripheren Blut. Die Entstehung neutrophiler Granulozyten und deren Freisetzung aus dem Knochenmark wird vom humanen Granulozyten-koloniestimulierenden Faktor (G-CSF) reguliert. Pegfilgrastim ist ein kovalentes Konjugat des rekombinanten humanen Glykoproteins.
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