Dos & Don’ts: Komplimente
Hier ein Blick, da ein anerkennendes Wort: Komplimente sind etwas schönes, wenn sie von Herzen kommen. Aber es gibt Grenzen: Was gut ist und was gar nicht geht.
Dos
Veränderung bemerken
Die Kollegin im HV hat eine neue schicke Brille oder die Chefin kommt mit neuer Frisur aus dem Kurzurlaub zurück: So wie das Leben aus Veränderungen besteht, ist es durchaus richtig, diesen Veränderungen auch Raum zugeben – und Neues positiv zu bemerken. Die Kollegin wird sich freuen, wenn der Mut, sich nach fünf Jahren mal eine neue Brille zu gönnen, von der Kollegenschaft nicht nur bemerkt, sondern auch mit Applaus quittiert wird. Und die Chefin mit der frischen Fönwelle freut sich nicht minder über Zuspruch. Da sind wir alle gleich …
Das Kleine groß machen
Sie sind die heimlichen Heldinnen und Helden des Alltags: Die 4-fache Mutter, die im Nebenjob nachts die Apotheke putzt, oder der Botenfahrer, der sich als Rentner ein Zubrot verdient. Komplimente für die „glänzendste Apotheke der Welt“ oder den „Charmantesten Botendienst der Stadt“ kommen leichter über die Lippen als man glaubt – und machen die verbal Beschenkten nicht nur für fünf Minuten glücklich. Denn Komplimente kommen am besten an, wo es um vermeintlich Selbstverständliches geht.
Bloß keine Scheu
Chefinnen und Chefs sind am weitesten von Komplimenten entfernt. Entweder regiert (oft falsche) Angst oder man traut sich einfach nicht, weil man nicht weiß, ob man die unsichtbare Schwelle überschreitet. Und – natürlich – will man auch im Team nicht als Schleimer dastehen. Aber ein Kompliment für das von der Chefin besonders geförderte, gute Betriebsklima oder die fairen Personalplanungen können die angeblich härtesten Chefs zum Erweichen bringen. Denn seien wir ehrlich: Komplimente brauchen wir alle. Ob in Form von Worten oder Blumen.
Don’ts
Anfassen geht gar nicht
In manchen Regionen haut man sich gern mal auf die Schulter, fasst das Gegenüber beim Arm. Aber fakt ist: Auch wenn es lieb und gut und herzlich und überhaupt nicht falsch gemeint ist: Ein liebes Wort ist dann besonders lieb, wenn es nicht durch ungebetene Streicheleinheiten und Berührungen unterstrichen wird. Denn wir Menschen haben eine Komfortzone oder anders ausgedrückt: Schutzzone. Da darf und soll nicht jeder oder jede rein. Deswegen – freundlich sein: JA. Komplimente: JA. Anfassen: NEIN.
Figur kommentieren
Eigentlich ist es ganz lieb gemeint. Der zartfühlende Hinweis, dass die Diät anscheinend erfolgreich war, die Hose lockerer sitzt, in jedem Fall der mit derlei Komplimenten Bedachte eine bessere Figur als in der Vergangenheit macht. Aber wer weiß schon, ob der oder die Abnehmwillige nicht bereits in den Jo-Jo-Modus zurückgepurzelt ist oder das Abnehmen gar nicht gewollt, sondern eine Krankheit ist? Wenn es um die Pfunde geht, sind Menschen sensibel. Finger also weg von pfundigen Komplimenten.
Geheuchelte Komplimente
Wer kennt das nicht? Floskeln! Heuchelei! Verkappte Missgunst! Wer es mit Komplimenten nicht 100-prozentig ernst meint, der sollte lieber die Klappe halten. Es gibt kaum Schlimmeres als ein vergiftetes Kompliment. Denn wahr ist: Das gallig grüne Gift ist schnell enttarnt und der mit solcherlei Übel Bedachte wird sich seinen Teil denken. Für das Betriebsklima und den korrekten Umgang sind solche Komplimente, die denn auch das genaue Gegenteil sind, mehr Schleim als Sein.
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