Impryl: NEM steigert Fruchtbarkeit nicht
Schätzungsweise jedes sechste Paar hierzulande hat Schwierigkeiten bei der Erfüllung eines Kinderwunsches. Betroffene lassen mitunter kaum etwas unversucht, um ihre Familienplanung umzusetzen. Auch Nahrungsergänzungsmittel (NEM) spielen dabei eine Rolle. In puncto Fruchtbarkeit zeigt das NEM Impryl jedoch keinen positiven Effekt.
Viele Paare hegen den Wunsch, eine eigene Familie zu gründen. Um den Kinderwunsch möglichst schnell zu erfüllen, kommen nicht nur zahlreiche Tipps zur Änderung des Lebensstils ins Spiel. Auch verschiedene Nahrungsergänzungsmittel sollen dazu beitragen, die Fruchtbarkeit zu erhöhen. Dazu gehört unter anderem das Präparat Impryl, das unter anderem in den Sozialen Medien gehypt und mitunter auch in Apotheken angeboten wird.
Dabei handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel, das Betain, Cystin, Zink, Niacin, Folsäure (in Form von 5MTHF-Glucosamin), Vitamin B12 (in Form von Cobalamin), Vitamin B6 und Riboflavin beinhaltet und einen antioxidativen Effekt haben soll. Doch der Wunsch nach einer Steigerung der Fruchtbarkeit durch das NEM bleibt oftmals unerfüllt. Das ist das Ergebnis einer Studie.
Mehr zu Fruchtbarkeitsstörungen bei Männern erfährst du hier.
Impryl: Kaum Einfluss auf Fruchtbarkeit
Ein Team des Radboud Universitair Medisch Centrums in Nijmegen (Niederlande) hat mit mehr als 1.100 männlichen Patienten überprüft, ob und wie wirksam die Einnahme des NEMs Impryl in Bezug auf die Fruchtbarkeit ist. Das Ergebnis: Der Wunsch nach einer höheren Fertilität bleibt oftmals auch nur ein Wunsch. Denn die Schwangerschaftsrate bei den Partnerinnen der behandelten Teilnehmer konnte im Vergleich zu Placebo nicht erhöht werden.
An der multizentrischen, Placebo-kontrollierten, randomisierten und doppelblinde Studie nahmen zwischen Mai 2018 und Februar 2024 insgesamt 1.171 Männer zwischen 31 und 38 Jahren teil, die sich gemeinsam mit ihrer Partnerin aufgrund eines unerfüllten Kinderwunsches in ärztlicher Behandlung befanden.
Die Männer wurden über einen Zeitraum von einem halben Jahr entweder einmal täglich mit einem Placebo oder Dosis Impryl – eine Tablette mit je 200 mg Betain, 200 mg L-Cystin, 16 mg Vitamin B3, 10 mg Zink, 1,4 mg Vitamin B6, 1,4 mg Vitamin B2, 400 µg Vitamin B9 und 2,5 µg Vitamin B12 – behandelt. Die Paare wurden bis Dezember 2024 nachbeobachtet und als Endpunkt galt dabei eine Schwangerschaft innerhalb von sechs Monaten nach Behandlungsbeginn. Bei den Partnerinnen der NEM-Gruppe entwickelten knapp 34 Prozent eine Schwangerschaft – 193 von 571 Frauen. Unter Placebo war der Anteil mit knapp 38 Prozent jedoch höher (208 von 555 Frauen).
Somit konnte das NEM Impryl die Fruchtbarkeit nicht steigern und eine Einnahme für Männer mit Kinderwunsch ist nicht zu empfehlen, so das Fazit.
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