Arbeitszeit: Spätestens 18 Uhr Feierabend statt Zehn-Stunden-Tage
Hand auf´s Herz: Wie oft hast du in den letzten Wochen in der Apotheke die eigentliche Grenze von acht Stunden Arbeit pro Tag überschritten? Geht es nach der Bundesregierung, soll dies bald kein Problem mehr sein. Stichwort Wochen- statt Tageshöchstarbeitszeit. Doch ein Großteil der Beschäftigten sagt Nein und will lieber um 18 Uhr Feierabend statt Zehn-Stunden-Tage haben.
Der Koalitionsvertrag zwischen der SPD und der CDU/CSU sieht im Bereich Arbeit einige Änderungen vor – vor allem in Sachen Arbeitszeit. Denn Beschäftigten soll mehr Flexibilität ermöglicht werden, und zwar mit einem Aufweichen der Höchstarbeitszeit. Diese soll künftig nicht mehr wie bisher maximal acht Stunden pro Tag – in Ausnahmefällen maximal zehn Stunden – betragen, sondern künftig soll stattdessen lediglich sichergestellt werden, dass die vereinbarte Wochenarbeitszeit eingehalten wird.
Mehr noch. Außerdem sind steuerfreie Zuschläge für Mehrarbeit vorgesehen, damit sich Überstunden mehr lohnen, so der Plan. Ein Großteil der Beschäftigten hat darauf jedoch keine Lust. Im Gegenteil: Statt einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit und/oder Zehn-Stunden-Tagen will fast jede/r lieber spätestens um 18 Uhr Feierabend haben. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Keine Zehn-Stunden-Tage, sondern pünktlich Feierabend
„Kleiner Reality-Check für alle, die von 12-Stunden-Arbeitstagen für die Beschäftigten träumen: Fast alle Arbeitnehmer:innen wollen nicht länger als 10 Stunden arbeiten (98 Prozent)“, stellt der DGB klar. Demnach hat sich die Mehrheit der mehr als 4.000 Befragten für den DGB-Index Gute Arbeit 2025 gegen die angedachten Änderungen der neuen Bundesregierung ausgesprochen. Knapp drei Viertel der Beschäftigten wollen maximal acht Stunden/Tag arbeiten und 95 Prozent möchten spätestens um 18 Uhr Feierabend haben. Denn schon jetzt werden die geltenden Regelungen des Arbeitszeitgesetzes mitunter nicht eingehalten und Überstunden stehen für viele an der Tagesordnung.
Auch die von der Bundesregierung angedachte Option, den Arbeitstag aufzuteilen und am Abend nachzuarbeiten, beispielsweise nachdem die Kinder im Bett sind, stößt überwiegend auf Ablehnung – „weltfremd“ und „unattraktiv“ lautet das Fazit. Denn für viele Angestellte, so auch Apothekenteams, ist dies in der Regel ohnehin nur schwer möglich.
Wunscharbeitszeiten zwischen 7 bis 9 Uhr und 15 bis 18 Uhr
Bei einem Großteil der Befragten bewegen sich die Wunscharbeitszeiten in einem Zeitraum zwischen 6 und 18 Uhr. Rund sechs von zehn Angestellten wollen am liebsten zwischen 7 und 9 Uhr mit der Arbeitszeit beginnen, wenn sie diese selbst festlegen dürften. Das Ende des Arbeitstages sollte für jede/n Zweiten zwischen 15 und 18 Uhr liegen, nur 5 Prozent wollen länger arbeiten.
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