Kreislaufschock: Neue Nebenwirkung bei Cotrimoxazol
Cotrimoxazol – die Fixkombi aus Trimethoprim und Sulfamethoxazol – kommt in verschiedenen Indikationen zum Einsatz. Nun müssen die Fach- und Gebrauchsinformationen entsprechender Arzneimittel angepasst werden. Genau sollen Patient:innen vor dem Risiko eines Kreislaufschocks unter Cotrimoxazol gewarnt werden.
Cotrimoxazol ist die Fixkombi im Mengenverhältnis 1:5 aus den beiden Antibiotika Trimethoprim und Sulfamethoxazol. Dem Duo werden bakterizide Eigenschaften zugesprochen, wobei die Wirkstoffe einzeln bakteriostatisch wirken. Cotrimoxazol-haltige Arzneimittel sind in verschiedenen Indikationen zugelassen. Darunter Infektionen der oberen und unteren Atemwege, Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches – mit Ausnahme einer durch Streptokokken ausgelösten Mandelentzündung – sowie Infektionen der Nieren und der ableitenden Harnwege. Außerdem ist die Fixkombi auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu finden.
Doch entsprechende Arzneimittel mit der Kombi können auch mit Nebenwirkungen verbunden sein. Dazu gehört auch ein möglicher Kreislaufschock unter Cotrimoxazol. Dieser muss nun in die Fach- und Gebrauchsinformationen als unerwünschte Wirkung aufgenommen werden.
Cotrimoxazol: Warnung vor Kreislaufschock
Wie der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur klarstellt, gebe es neue Sicherheitssignale zu Arzneimitteln mit der Kombi aus Sulfamethoxazol und Trimethoprim, die eine Neufassung des Wortlauts der Produktinformationen erforderlich machen.
Der Grund: Im Zusammenhang mit der Anwendung der Kombi wurde über Fälle eines Kreislaufschocks berichtet. Dieser war häufig mit Fieber verbunden und betroffene Patient:innen sprachen nicht auf eine Standardbehandlung gegen Überempfindlichkeitsreaktionen an, wie in den Fachinformationen informiert werden muss. Betroffen waren vor allem immungeschwächte Patient:innen. Die Häufigkeit eines auftretenden Kreislaufschocks unter Cotrimoxazol wird mit „nicht bekannt“ angegeben.
In der Packungsbeilage muss in Abschnitt 4 „Schwerwiegende Nebenwirkungen“ demnach folgender Hinweis ergänzt werden:
„Wenden Sie sich sofort an die Notaufnahme, wenn bei Ihnen nach der Einnahme dieses Arzneimittels mehrere Symptome wie Fieber, sehr niedriger Blutdruck oder eine erhöhte Herzfrequenz auftreten, da dies ein Anzeichen für einen Schock sein kann.“
Übrigens: Cotrimoxazol-haltige Arzneimittel sind seit Längerem von Lieferengpässen betroffen. Das gilt auch für Antibiotikasäfte für Kinder mit der Wirkstoffkombi, für die weiterhin ein Versorgungsmangel besteht.
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