PTA ist kein Engpassberuf mehr
PTA werden vielerorts händeringend gesucht. Doch offiziell ist PTA kein Engpassberuf mehr, wie die Fachkräftemangelanalyse der Bundesagentur für Arbeit für 2024 zeigt. Bei Apotheker:innen besteht dagegen weiter ein Engpass.
PTA bilden in der Apotheke die größte Berufsgruppe. Im Juni 2024 waren hierzulande 74.752 Personen sozialversicherungspflichtig als PTA beschäftigt, zeigen die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Doch obwohl in vielen Apotheken Kolleg:innen dringend gesucht werden, hat sich die Personalsituation zuletzt generell entspannt. Denn der PTA-Beruf gehört zu den Berufsgattungen, für die zwar 2023 noch ein Engpass festgestellt wurde, 2024 jedoch nicht mehr, zeigt die Engpassanalyse der Arbeitsagentur.
Engpassanalyse: PTA-Beruf unter Schwellenwert
Für die Analyse wird die Personalsituation der Berufe nach einem Punktesystem von 0 bis 3 eingeordnet. Liegt der Gesamtwert zwischen 2,0 bis einschließlich 3,0 Punkten, so handelt es sich um einen Engpassberuf. Für PTA liegt der Wert im Jahr 2024 bei 1,8 und damit 0,4 Punkte niedriger als im Vorjahr.
Der positive Trend bestätigt sich auch laut den „Zahlen, Daten, Fakten 2024“ der Abda. Demnach ist die Zahl der PTA in den letzten Jahren gestiegen, und zwar im Vergleich zu 2023 sogar um knapp 4.400 Kolleg:innen – von 67.799 auf 72.189.
PTA ist folglich kein Engpassberuf mehr. Dennoch bleibt der Beruf „unter Beobachtung“. Dies trifft laut Arbeitsagentur auf Berufe zu, „die an der Schwelle zu Engpassberufen liegen und daher Engpassberufe werden könnten.“ Denn: Auch zukünftig ist mit Besetzungsschwierigkeiten für offene Stellen zu rechnen. So liegt die Vakanzzeit im Median bei 107 Tagen unbesetzt und wird somit mit der Punktzahl 3 bewertet.
Weiter Engpässe bei Apotheker:innen und Co.
Auch wenn PTA kein Engpassberuf mehr ist, gibt es im Bereich Pharmazie jedoch generell weiter Engpässe, und zwar unter anderem bei Apotheker:innen. Bei ihnen liegt der Gesamtwert der Engpassindikatoren bei 2,2 – im Vergleich zu den Vorjahren mit 2,5 (2024) und 2,7 (2023) ein leichter Rückgang. Eine offene Stelle bleibt in diesen Berufszweigen im Median 96 Tage unbesetzt. Dabei ist die Zahl der Apotheker:innen laut der Abda im Vergleich zum Vorjahr mit rund 53.200 Beschäftigten stabil geblieben.
Von den sechs für die Auswertung betrachteten Bundesländern – Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Berlin/Brandenburg – fallen die Engpässe im Bereich Pharmazie in Niedersachsen/Bremen am größten aus, dort liegt der Wert bei 2,5. „Es kann davon ausgegangen werden, dass auch in den nicht bewerteten Ländern die Situation überwiegend von Engpässen gekennzeichnet ist“, heißt von der Arbeitsagentur.
Weil die gemeldeten offenen Arbeitsstellen eine wichtige Grundlage für die Engpassanalyse sind, appelliert die Abda an die Apotheken, „ihre freien Arbeitsstellen an die Agenturen für Arbeit zu melden, damit diese statistisch erfasst werden können.“
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