Tödliche Überdosierung: Mit Fentanyl-Pflaster nicht in die Sauna
Die Finnische Arzneimittelbehörde Fimea warnt vor einer tödlichen Opioid-Überdosierung durch einen Saunabesuch. Der Behörde sind fünf Fälle bekannt, bei denen das Tragen eines Fentanyl-Pflasters in der Sauna zu einer tödlichen Überdosierung geführt hat.
Fentanyl-Pflaster werden zur Behandlung von chronischen Schmerzen angewendet. Der Wirkstoff bindet an Opioid-Rezeptoren, wodurch die Weiterleitung von Schmerzimpulsen an die Nervenzellen oder deren Synapsen gehemmt wird. Opiode besitzen unter anderem schmerzlindernde, dämpfende, beruhigende und psychotrope Eigenschaften. Fentanyl wird über das Cytochrom (CYP) 3A4 verstoffwechselt.
In den Fach- und Gebrauchsinformationen ist ein Hinweis enthalten, dass es bei Wärmeeinwirkung zu einer vermehrten Freisetzung von Fentanyl aus dem Pflaster und damit zu einer Überdosierung kommen kann. Die Folgen können Sedierung, Bewusstlosigkeit sowie Atemdepression bis hin zu Atemstillstand und Tod sein.
Die Fimea hat Ende November vergangenen Jahres eine entsprechende Warnung ausgesprochen. Denn in den zehn Jahren zuvor sind der Behörde fünf Fälle bekannt geworden, bei denen das Tragen eines Fentanyl-Pflasters in der Sauna zu einer tödlichen Überdosierung geführt hat, heißt es im Bulletin zur Arzneimittelsicherheit.
Und auch dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist ein Fall bekannt. Ein älterer Mann mit kardialen Vorerkrankungen wurde mit aufgeklebtem Fentanyl-Pflaster tot in einer Sauna aufgefunden. Allerdings sei nicht bekannt, ob der Tod in Zusammenhang mit einer Fentanyl-Überdosierung steht.
In der internationalen Literatur finden sich weitere einzelne Berichte über zum Teil tödliche Überdosierungen nach Saunabesuch, bei starker Sonneneinwirkung, durch Anwendung von Heizdecke oder Heizkissen und bei körperlicher Anstrengung bei hoher Temperatur.
Daher sollten Wärmequellen im Bereich von aufgeklebten Opioid-Pflastern gemieden werden. Auch hohes Fieber könne die Wirkstoffabgabe aus dem Pflaster und somit die Wirkstoffaufnahme erhöhen. Bei Verdacht auf Überdosierung sollte das Pflaster sofort entfernt und der Notruf gewählt werden.
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