Blutzuckermessgeräte im Test: Wer misst genauer?
Blutzuckermessgeräte sind für Diabetiker:innen für die Kontrolle ihrer Blutzuckerwerte und Dosierung der Insulinmenge von großer Bedeutung. Vorausgesetzt, die Geräte liefern zuverlässige Ergebnisse. Welche Blutzuckermessgeräte zu empfehlen sind, zeigt Stiftung Warentest.
Ein Piks in die Fingerbeere, etwas Blut auf den Teststreifen und schon bestimmt der Mikrocomputer den Glukosewert im Blut in kürzester Zeit. Stiftung Warentest hat elf Geräte, die nach diesem Prinzip verfahren, aus Apotheke und Onlinehandel genauer unter die Lupe genommen. Die Expert:innen haben Gesamtnoten von „sehr gut“ bis „ausreichend“ vergeben.
Zwei Testsieger
Die Testsieger sind Contour Next und Onetouch Ultra Plus Reflect. Beide Geräte konnten durch eine einfache Bedienung und sehr genaue Messergebnisse in der technischen Prüfung überzeugen. Das trifft zwar auch auf Accu-Chek Instant zu, aber das Gerät wurde aufgrund der zugehörigen „datenhungrigen App“ nur mit „gut“ bewertet.
In der Handhabung sind die elf Geräte ähnlich und konnten die Tester:innen überzeugen. Besonderes Augenmerk legte Stiftung Warentest jedoch auf die Messgenauigkeit. Pro Gerät wurden 120 Messungen – vier Messungen von 30 Diabetiker:innen – durchgeführt. Zudem erfolgten Referenzmessungen mit zwei validierten Labormethoden.
Keine Empfehlung für Mylife Aveo
Maßgeblich für die Bewertung war die Abweichung der Mittelwerte der Messungen vom Vergleichswert. Lag die Abweichung bei maximal 3,5 Prozent, wurde mit der Bestnote bewertet, bei Abweichungen von 7 bis 10,5 Prozent lautete das Urteil „befriedigend“. „Solche Geräte können wir gerade noch empfehlen“, so die Expert:innen. „Vom schwach ausreichenden Mylife Aveo raten wir ab. Hier lag die mittlere Abweichung bei 12,5 Prozent.“
Neben der Messgenauigkeit wurde auch die Wiederholgenauigkeit geprüft. Dabei wurde ermittelt, ob die Geräte gleiche Werte liefern, wenn mehrmals dieselbe Blutprobe gemessen wird. Fazit: Ja, tun sie, allerdings mit Unterschieden. Auch hier wurden Noten von „sehr gut“ bis „befriedigend“ vergeben.
Blutzuckermessgeräte werden unter bestimmten Umständen von den Kassen erstattet. Apotheken erhalten mitunter eine Umstellungsgebühr. Dabei spielen die verschiedenen Produktgruppen bei den Teststreifen eine Rolle. Soll ein/e Patient:in auf Teststreifen der Produktgruppe 1 umgestellt werden, ist dies möglich, ohne ein neues Rezept anzufordern. Für die Beratung kann die Apotheke zulasten der Ersatzkassen eine Umstellungsgebühr in Höhe von 20 Euro in Rechnung stellen.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Entlassrezept: Neue Regelung bei Primärkassen
Welche Packung im Rahmen des Entlassmanagements abgegeben werden kann, stellt Apotheken immer wieder vor Herausforderungen. Zwar ist grundsätzlich eine N1 …
Tipp-Ex-Retax: AOK verzichtet erneut auf Verjährung
Korrekturen mit Tipp-Ex haben in der Vergangenheit zu Retaxationen geführt – ebenso die mehrfache Abrechnung der BtM-Gebühr. Zu Unrecht, finden …
AOK Nordost warnt vor Rezeptfälschungen
Die AOK Nordost verzeichnet eine „neue Welle von Rezeptfälschungen“. Betroffen sind vor allem Verordnungen über Krebsmedikamente sowie ein Allergie-Mittel. Apotheken …













