4,24 Euro weniger Stundenlohn für Frauen
Das Jahr 2025 neigt sich dem Ende. Zeit, Bilanz zu ziehen, beispielsweise im Hinblick auf das Gehalt. Dabei bestätigt sich: Auf das Geschlecht kommt es an. So gab es für Frauen in diesem Jahr 4,24 Euro weniger Stundenlohn als für Männer.
Dass Frauen beim Thema Geld hierzulande im Vergleich zu Männern weiterhin oftmals das Nachsehen haben, ist bekannt. Und das, obwohl Benachteiligungen aufgrund des Geschlechtes laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz eigentlich tabu sein sollten und die gleiche Bezahlung seit Jahrzehnten europarechtlich verankert ist. Doch an der Gehaltslücke hat sich auch in diesem Jahr nichts geändert. Im Gegenteil: Die sogenannte Gender Pay Gap ist genauso groß wie im letzten Jahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) klarstellt. Im Schnitt 16 Prozent weniger haben weibliche Angestellte demnach verdient.
So erhielten Frauen in diesem Jahr mit 22,81 Euro brutto einen um 4,24 Euro geringeren durchschnittlichen Stundenlohn als Männer mit 27,05 Euro brutto, heißt es in einer Mitteilung. Bei einer 40-Stunden-Woche entspricht das rund 170 Euro/Woche oder 678 Euro im Monat.
Übrigens: Während die Gender Pay Gap in Westdeutschland rund 17 Prozent beträgt, ist es in Ostdeutschland nicht einmal ein Drittel davon – 5 Prozent.
Weniger Stundenlohn für Frauen: Das sind die Gründe
Damit hat sich die Lücke beim Stundenlohn für Frauen im Vergleich zum Vorjahr sogar noch vergrößert. Denn 2024 bekamen sie im Schnitt 4,10 Euro/Stunde weniger als Männer. Die Differenz von 14 Cent/Stunde entspricht pro Woche rund 5,50 Euro oder knapp 22 Euro im Monat.
Die Gründe für den Verdienstunterschied führen die Expert:innen vom Statistischen Bundesamt unter anderem auf folgende Faktoren zurück:
- 81 Cent (19 Prozent) sind durch einen unterschiedlichen Beschäftigungsumfang, beispielsweise Teilzeitarbeit, bedingt.
- 75 Cent (18 Prozent) entfallen auf Unterschiede beim Beruf und der Branche.
- 55 Cent (13 Prozent) fehlen aufgrund von abweichenden Anforderungsansprüchen.
Der restliche Anteil des Verdienstunterschiedes lässt sich den Expert:innen zufolge nicht durch entsprechende Merkmale erklären. Die Rede ist dabei von der bereinigten Gender Pay Gap, die bei 6 Prozent liegt. „Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie im Jahr 2025 pro Stunde 6 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen“, heißt es. Im Osten fällt der Anteil mit 9 Prozent höher aus als im Westen Deutschlands (6 Prozent).
Laut Destatis ist die bereinigte Gender Pay Gap als „Obergrenze“ für eine mögliche Verdienstdiskriminierung von Frauen zu verstehen, weil die Gehaltslücke geringer ausfallen würde, wenn weitere Faktoren wie Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft, der Geburt von Kindern oder der Pflege von Angehörigen berücksichtigt würden.
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